Die westfälische Präses Annette Kurschus ist neue EKD-Ratsvorsitzende: Auf der digital tagenden EKD-Synode erzielte sie am 10. November im ersten Wahlgang 126 Ja-Stimmen bei 4 Nein-Stimmen und 10 Enthaltungen; Gegenkandidaten gab es nicht. Kurschus tritt damit die Nachfolge von Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm (München) an, der das Amt des Ratsvorsitzenden seit 2014 innehatte. Als Ratsvorsitzende repräsentiert Kurschus 20,2 Millionen Protestanten in Deutschland.
Die teilkontinentale Kirchenleitung adventistischer Christen in West- und Südeuropa (Intereuropäische Division EUD) beschloss eine Erklärung, in der „alle Formen körperlichen, sexuellen und emotionalen Missbrauchs und Gewalt in der Familie verurteilt“ werden. Der Beschluss wurde bereits am 3. Mai vom EUD-Exekutivausschuss, dem obersten Leitungsgremium der Intereuropäischen Division, gefasst und auf dessen Halbjahressitzung am 24. Mai veröffentlicht.
Die Evangelisch-Lutherische Kirche in Bayern verstärkt ihren Einsatz gegen sexuellen Missbrauch in Kirche und Diakonie. Auf ihrer digitalen Tagung beschlossen die Landessynodalen am 26. November einstimmig ein Gesetz gegen sexualisierte Gewalt. Der Leiter des Landeskirchenamtes, Nikolaus Blum (München), sprach von einem wichtigen Zeichen für Betroffene, „dass wir ihre Nöte und Schmerzen wahrgenommen haben und aus Schmerzenserfahrungen eine Lehre ziehen“.
Die EKD hat eine neue Fachstelle „Sexualisierte Gewalt“ eingerichtet. Wie das Kirchenamt der EKD in Hannover mitteilte, hat sie am 1. Juli ihre Arbeit aufgenommen. Die Fachstelle soll den EKD-Beauftragtenrat zum Schutz vor sexualisierter Gewalt und den in Gründung befindlichen Betroffenenbeirat unterstützen.
Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) will sexualisierte Gewalt in ihren Reihen umfassend aufarbeiten lassen. Das beschlossen die 20 Landeskirchen in einer digitalen Sitzung der Kirchenkonferenz.
Die katholische Kirche will an Opfer von sexuellem Missbrauch Entschädigungen von bis zu 50.000 Euro zahlen. Das beschloss die (katholische) Deutsche Bischofskonferenz auf ihrer Frühjahrstagung vom 3. bis 5. März in Mainz.
Der 25. November wird als „Internationaler Tag gegen Gewalt an Frauen“ abgehalten. Die Farbe Orange wird dabei als Kennfarbe verwendet. Angelika Pfaller, Leiterin der Abteilung Frauen der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Deutschland weist in diesem Zusammenhang auch auf den weltweiten jährlichen Schwerpunkttag „enditnow“ (Beende es jetzt) hin.