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Wehrpflicht oder Pflichtjahr? - David Dekorsi mit dem Blick der Generation Z auf dieses Thema (Kommentar)

Im Jahr 2011 wurde die Wehrpflicht ausgesetzt – heute ist sie wieder in aller Munde. Warum eigentlich? Befürworter behaupten, die Wehrpflicht fördere die nationale Einheit und stärke die militärische Verteidigungsfähigkeit. Gegner sehen darin eine unzeitgemäße Zwangsmaßnahme, die junge Menschen in ihrer Freiheit beschränkt. Aber worum geht es in dieser Diskussion wirklich? Geht es um höhere militärische Bereitschaft? Viele Kritiker beunruhigt nachvollziehbarerweise, dass eine Wehrpflicht zu einer Normalisierung von Krieg und Waffen führen könnte. Aber: Krieg darf niemals Normalität sein! Darüber hinaus ist strittig, ob eine solche Wehrpflicht überhaupt die Verteidigungsfähigkeit erhöhen würde, nur weil die Quantität von Uniformierten steigen würde. Nach Expertenaussagen ist der militärische Nutzen eher unklar, aber wahrscheinlich gering.

Wogegen müssen wir uns eigentlich „wehren“?

Unsere Gesellschaft läuft Gefahr zu zersplittern. Kann hier eine Wehrpflicht helfen? Verschiedenste Menschen kämen zusammen. Menschen aus allen Milieus, aus West und Ost würden ein Jahr zusammenleben und voneinander lernen. Folge: Vorurteile werden abgebaut, Sozialkompetenzen verbessert und die Verantwortung für unsere Demokratie greifbar. Das Wertvolle an der Wehrpflicht ist ihre Wirkung nach innen. Denn wir müssen uns gegen eine Zersplitterung der Gesellschaft wehren. Da kann eine Wehrpflicht helfen.

Wehrhaftigkeit braucht den zivilen Dienst

Aber am besten hülfe ein Pflichtjahr, das sowohl militärische als auch zivile Optionen bietet. Wehrhaftigkeit hat mehr Dimensionen als nur das Militär. Wahre Wehrhaftigkeit kommt von innen. Sie kommt von einer starken demokratischen Zivilgesellschaft. Diese kann das Militär nicht allein erschaffen, sie braucht den zivilen Dienst in Pflegeeinrichtungen und sozialen Projekten, in Bildung und Umweltschutz. Nur durch ein breites Engagement in allen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens kann die Wehrhaftigkeit entstehen, die unsere Demokratie wirklich stärkt. Wie es in 1. Petrus 4,10 heißt: „Dienet einander, ein jeder mit der Gabe, die er empfangen hat“.

Der Autor, David Dekorsi (22), ist Manager für Public Affairs beim Bundesverband der Freien Berufe (Berlin). Der Katholik gehört zum Vorstand des Kongresses Christlicher Führungskräfte (KCF), der von IDEA veranstaltet wird. In seiner IDEA-Kolumne „HeuteÜberMorgen“ wirft er einmal im Monat einen Blick auf aktuelle Themen aus der Perspektive der Generation Z (Jahrgänge 1997 bis 2012).


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