Nach Ansicht von Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) muss die evangelische Kirche eine Antwort auf die Frage finden: „Warum und wie soll ein Mensch heute an Gott glauben?“ Kretschmann sprach am 11. November in Ulm bei einem Empfang der evangelischen Landeskirchen in Baden und Württemberg sowie der Landesregierung von Baden-Württemberg im Vorfeld der EKD-Synode.
Die evangelische und die römisch-katholische Kirche wollen im Zuge der Energiepreispauschale die zusätzlich entstehende Einnahme aus der Kirchensteuer zur Unterstützung der von der Energiepreiskrise besonders betroffenen Menschen verwenden. Eine entsprechende Empfehlung haben die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) gemeinsam mit den evangelischen Landeskirchen und die römisch-katholische Deutsche Bischofskonferenz (DBK) an die für die Verwendung des Kirchensteueraufkommens zuständigen Gremien in den Diözesen und Landeskirchen gegeben.
Die westfälische Präses Annette Kurschus ist neue EKD-Ratsvorsitzende: Auf der digital tagenden EKD-Synode erzielte sie am 10. November im ersten Wahlgang 126 Ja-Stimmen bei 4 Nein-Stimmen und 10 Enthaltungen; Gegenkandidaten gab es nicht. Kurschus tritt damit die Nachfolge von Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm (München) an, der das Amt des Ratsvorsitzenden seit 2014 innehatte. Als Ratsvorsitzende repräsentiert Kurschus 20,2 Millionen Protestanten in Deutschland.
Bei ihrer Tagung vom 7. bis 10. November in Bremen wird die EKD-Synode einen neuen Rat wählen. Auch der Ratsvorsitzende dieses höchsten Leitungsgremiums innerhalb der evangelischen Kirche wird neu gewählt, nachdem Heinrich Bedford-Strohm angekündigt hatte, nicht für eine weitere Amtszeit zu kandidieren. Was bleibt nach sechs Jahren Bedford-Strohm an der Spitze der EKD? Eine Bilanz von IDEA-Leiter Matthias Pankau
Die Präses der Evangelischen Kirche von Westfalen, Annette Kurschus (Bielefeld), erhält den Ökumenischen Predigtpreis (früher Deutscher Predigtpreis) in der Kategorie „Lebenswerk“. Das geht aus einer Pressemitteilung der Landeskirche hervor. Kurschus habe in ihrem bisherigen Wirken „bereits Standards dafür gesetzt, was Predigt einer Kirchenrepräsentantin etwa in öffentlicher Trauer bei Katastrophen leisten kann“, erklärte der Vorsitzende der Jury, der Bonner Theologieprofessor Eberhard Hauschildt zur Begründung.
Die Evangelische Arbeitsgemeinschaft für Kriegsdienstverweigerung und Frieden (EAK) hat bei ihrer Herbsttagung an der Theologischen Hochschule Friedensau (bei Magdeburg) ihr Leitungsgremium für die kommenden drei Jahre neu gewählt.
Landeskirchen rufen zu Andacht und Gebet auf: Am 23. Juli um 18 Uhr sollen die Kirchenglocken läuten
Evangelische Kirchengemeinden in ganz Deutschland gedenken am 23. Juli um 18 Uhr mit Glockenläuten und Andachten an die Opfer der Flutkatastrophe. Die Evangelische Kirche im Rheinland und die Evangelische Kirche von Westfalen hatten dazu aufgerufen. Andere Landeskirchen und die EKD haben sich dem Aufruf angeschlossen. Das Glockenläuten solle „hörbar machen, dass wir uns gegenseitig unterstützen, füreinander beten und uns in der Nachfolge Christi gegen die zerstörerischen Mächte des Chaos stemmen“, erklärte der rheinische Präses Thorsten Latzel (Düsseldorf) in einem Brief an die Kirchenkreise und Kirchengemeinden. Nach den Worten der westfälischen Präses Annette Kurschus soll es in den Andachten darum gehen, „unsere Not und unser Erschrecken vor Gott zu tragen, stellvertretend für viele, die sprachlos sind, und um Gottes Beistand und Trost für die Opfer zu bitten“.