Jeder dritte Deutsche (35 Prozent) ist der Meinung, dass das Unterrichtsfach Religion einen wichtigen Beitrag zur Bildung von Schülern leistet. Das ergab eine Umfrage des Markt- und Sozialforschungsinstituts INSA-Consulere (Erfurt) im Auftrag der Evangelischen Nachrichtenagentur IDEA. Die relative Mehrheit (44 Prozent) ist dagegen der Ansicht, dass „Reli“ keinen wichtigen Beitrag zur Bildung leistet.
Die Bedeutung des Religionsunterrichts hat der Kirchenpräsident der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EHKN), Volker Jung (Darmstadt), herausgestellt. Es gehe nicht um „bloße Information über die Welt des christlichen Glaubens und der Religionen“, sondern darum, Kinder „in Kontakt mit der frohen Botschaft des Evangeliums zu bringen“, sagte Jung in einem Gottesdienst zur Einführung von 100 evangelischen Religionslehrern aus dem EKHN-Gebiet am 5. Oktober in Wiesbaden.
Die beiden großen Kirchen in Niedersachsen wollen den Religionsunterricht in allen Schulformen künftig gemeinsam gestalten. Ihre Bildungsexperten erläuterten am 19. Mai in einer Online-Pressekonferenz in Hannover das Konzept. Die Initiative soll in den kommenden Monaten mit den zuständigen staatlichen Stellen, den Religionslehrern und auch innerhalb der beteiligten Kirchen und Bistümern diskutiert werden. Auch Schüler und Eltern sollten einbezogen werden. Das Modell sei bundesweit einmalig und gehe über Kooperationen in anderen Bundesländern hinaus. Denkbar wäre eine Einführung des neuen Schulfaches zum Schuljahr 2023/2024.
Mit einer Öffentlichkeitskampagne will die Evangelisch-Lutherische Kirche in Norddeutschland (Nordkirche) die Bedeutung des Religionsunterrichts unterstreichen. In einem aufblasbaren Kuppelzelt, dem „ReliDome“, stellen sich kirchliche Repräsentanten bis Ende September an zwölf Orten im Kirchengebiet den Fragen interessierter Besucher.