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Konferenz zum 150-jährigen Jubiläum der adventistischen Mission in der Schweiz

Ted Wilson, Präsident der adventistischen Weltkirchenleitung, bei der Predigt in Saignelégier. (Foto: © Michael F. Schroth)

Am 6. Juli fand in Saignelégier unter dem Motto „Toujours en mission“ eine Konferenz der Adventisten in der Schweiz zum Gedenken an John Nevins Andrews statt. Er war der erste offiziell aus den USA nach Europa entsandte Missionar der Kirche. In der Sporthalle „Marché Concours“ in Saignelégier (Kanton Jura) fanden sich zur Tagung unter dem Motto „Toujours en mission“ (Immer im Einsatz) rund 960 adventistische Kirchenmitglieder aus der Westschweiz, dem Tessin und der Deutschschweiz ein.

John Nevins Andrews

Pastor Olivier Rigaud, Kirchenleiter der Adventisten in der Romandie und im Tessin, sowie Stephan Sigg, Kirchenleiter in der Deutschschweiz, eröffneten die Konferenz zu 150 Jahren adventistischer Mission in der Schweiz. „Diese Erinnerung bietet die Gelegenheit, über die eigene Geschichte und Identität nachzudenken, den zurückgelegten Weg zu feiern und vor allem unser Engagement beim Weitergeben der guten Nachricht zu erneuern“, sagte Sigg. In einer Kurzbiografie stellte er den ersten offiziell entsandten Missionar der Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten, John Nevins Andrews (1829–1883), vor. Er war von 1876 bis zu seinem Tod 1883 (in Basel) in Europa tätig. Andrews gab die Zeitschrift „Les Signes des Temps“ (Zeichen der Zeit) heraus und half unter anderem auch dabei die ersten Kirchengemeinden der Adventisten in Deutschland (Solingen und Vohwinkel bei Wuppertal) zu gründen. In der differenzierten Darstellung wies Sigg auf positive und problematische Aspekte des Wirkens von J. N. Andrews in Europa hin, unter anderem auf seine Differenzen mit der Kirchenleitung in den USA über die richtige Vorgehensweise in Europa. Ein ausführlicher Artikel über John Nevins Andrews ist auf Englisch in der Enzyklopädie der Siebenten-Tags-Adventisten zu finden: https://encyclopedia.adventist.org/article?id=C8VX. 

Predigt von Ted Wilson zum Konferenzmotto

Pastor Ted Wilson, Präsident der adventistischen Weltkirchenleitung (Generalkonferenz), zog im Sinne des Konferenzmottos „Toujours en mission“ (Immer im Einsatz) eine Parallele vom Wirken des Missionars J. N. Andrews zum Alltag der Zuhörenden: Sie stünden in der gleichen Mission, wie Andrews. Der zentrale Fokus adventistischer Mission bestehe darin, Jesus Christus darzustellen. Jesus wirke auf Menschen anziehend, so Wilson. Es sei wichtig, auf Jesus Christus gerichtet zu bleiben und sich nicht ablenken zu lassen. Am Ende der Predigt machte er den Vorschlag, dass sich alle Zuhörenden vornehmen, im kommenden Jahr eine Person mit Jesus bekannt zu machen.

Vorstellung einer Missionarsfamilie für die Schweiz

Am Ende des Gottesdienstes wurden Jonathan und Abigail Contero als Missionarsfamilie im Raum Genf vorgestellt und mit einem Segensgebet ausgesandt. Jonathan wird als Pastor und Evangelist in einem „Centre d’influence“ (Impulszentrum) wirken. Zuvor lebte die Familie elf Jahre in Madrid, wo Jonathan die adventistische Cero-Gemeinde gründete. Er ist zudem stellvertretender Direktor des Zentrums für säkulare und post-christliche Mission der adventistischen Weltkirchenleitung (Generalkonferenz).

Michael Czechowski − Wegbereiter der adventistischen Mission in Europa

Die Referate am Nachmittag waren dem Wirken des Polen Michael Belina Czechowski (1818–1876) gewidmet sowie der Frage, welche Faktoren zur Gründung der adventistischen Gruppe in Tramelan beigetragen haben. Pastor Jacques Frei stellte Michael Belina Czechowski, den ehemaligen römisch-katholischen Priester vor, der wegen politischen Aktivitäten Polen verlassen musste. In Solothurn/Schweiz heiratete er und in Brüssel arbeitete er als Buchbinder. In London lernte Czechowski die Baptisten kennen und in New York wirkte er unter französischsprechenden Kanadiern als Pastor. Nachdem er die Adventisten kennengelernt hatte, arbeitete er in Kanada als Pastor und reiste in die Waldensertäler nach Italien. Von dort gelangte er in den Jurabogen in die Schweiz, wo er im Selbstverlag missionarische Schriften herausgab und es in Tramelan (Kanton Bern) zur Gründung einer adventistischen Gruppe kam. Er verließ dann die Schweiz, um in Osteuropa zu wirken und starb an Erschöpfung in Wien.

Czechowski war der erste adventistische Missionar in Europa, der aber auf Eigeninitiative und nicht im Auftrag der Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten wirkte. Dennoch war er Wegbereiter der offiziellen Missionstätigkeit der Kirche in Europa, die durch John Nevins Andrews angestoßen wurde. Pastor Benjamin Colmant habe in Kleinarbeit recherchiert, wie es in Tramelan zur Gründung der ersten adventistischen Gruppe kam. Demnach präsentierte Czechowski auf dem Marktplatz in Tramelan sein Glaubensverständnis und konnte seinen Zimmervermieter davon überzeugen. Danach verbreitete sich das adventistische Glaubensverständnis über soziale Kontakte, Netzwerke und Druckerzeugnisse.

Adventisten in der Schweiz

Die Adventisten in der Schweiz sind nach dem Vereinsrecht organisiert und teilen sich in zwei Kirchenregionen: die Deutschschweizerische Vereinigung der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten (DSV) mit Sitz in Zürich und die Fédération des Eglises Adventistes du 7e jour de la Suisse romande et du Tessin (FSRT) mit Sitz in Renens/VD. Beide Verwaltungsregionen bilden gemeinsam die Schweizer Kirchenleitung, die Schweizer Union, mit Sitz in Zürich.

Adventistische Institutionen und Werke in den Sprachregionen

Die Adventisten in der Schweiz unterhalten die Privatschulen A bis Z in Zürich sowie in Reinach/Aargau, zwei Jugendhäuser, in St. Stephan/Bern und Les Diablerets/Waadt, drei Senioren- und Pflegeheime in Krattigen/Bern, Oron-la-Ville und Epalinges bei Lausanne, den Advent-Verlag Schweiz in Krattigen/Bern sowie eine Versandstelle für französische Bücher in Renens/Waadt. Im Weiteren unterhalten sie das Hope Bibelstudien-Institut (HBI) und das Religionspädagogische Institut (RPI) in Zürich sowie das Institut d'Etude de la Bible par Correspondance (IEBC – Bibel im Fernkurs) in Renens. In Gland/Waadt befindet sich die Klinik La Lignière, die auf Rehabilitation bei Herz-Kreislauferkrankungen, neurologischen, orthopädischen und rheumatischen Erkrankungen sowie auf Nachbehandlung bei Krebs spezialisiert ist.

Gesamtschweizerische Institutionen der Adventisten

Zu den gesamtschweizerischen Werken zählt die Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe ADRA Schweiz mit Sitz in Zürich. Das Büro befindet sich in Aarau. ADRA Schweiz ist ein ZEWO-zertifiziertes Partnerhilfswerk der „Glückskette“. Das Hilfswerk ist in der Schweiz mit rund 30 Ortsgruppen im sozialen Bereich tätig und unterhält diverse ADRA Shops (Bern, Biel/Bienne, Bürglen, Genf, Yverdon, Zürich), die Güter des täglichen Bedarfs an Bedürftige abgeben. Im Ausland arbeitet ADRA Schweiz mit lokalen Partnerorganisationen zusammen, primär mit Katastrophen- und Entwicklungshilfeprojekten.

Der Adventistische Pressedienst APD Schweiz, Basel, richtet seine Dienste vor allem an säkulare und kirchliche Medien und kooperiert mit dem APD Deutschland.

Die Schweizerische Liga Leben und Gesundheit (LLG), Zürich, bietet mit ihren Seminaren in rund 40 Ortsgruppen ganzheitliche Gesundheitsförderung an: körperlich, seelisch, spirituell und sozial.

Ökumenische Kontakte

Die Adventisten in der Schweiz sind Mitglied der Schweizerischen Bibelgesellschaft (SB) und haben den Gaststatus in der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in der Schweiz (AGCK-CH). Die Adventisten in der Deutschschweiz haben im Dachverband Freikirchen Schweiz den Beobachterstatus. In drei kantonalen Arbeitsgemeinschaften Christlicher Kirchen sind sie Mitglieder und in drei weiteren haben sie den Gaststatus.

Statistiken zu den Adventisten in der Schweiz: https://adventisten.ch/kontakt/presse/


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