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Niedersachsen: Kirchen wollen einen gemeinsamen Religionsunterricht

Von den rund 848.000 Schülern in Niedersachsen sind 46 Prozent evangelisch und 16 Prozent katholisch. (Foto: Manfred Lemke/ churchphoto.de)

Die beiden großen Kirchen in Niedersachsen wollen den Religionsunterricht in allen Schulformen künftig gemeinsam gestalten. Ihre Bildungsexperten erläuterten am 19. Mai in einer Online-Pressekonferenz in Hannover das Konzept. Die Initiative soll in den kommenden Monaten mit den zuständigen staatlichen Stellen, den Religionslehrern und auch innerhalb der beteiligten Kirchen und Bistümern diskutiert werden. Auch Schüler und Eltern sollten einbezogen werden. Das Modell sei bundesweit einmalig und gehe über Kooperationen in anderen Bundesländern hinaus. Denkbar wäre eine Einführung des neuen Schulfaches zum Schuljahr 2023/2024.

Offen auch für alle anderen Kinder

Wie die Bevollmächtigte der Konföderation evangelischer Kirchen in Niedersachsen, Oberlandeskirchenrätin Kerstin Gäfgen-Track (Hannover), erläuterte, soll der geplante christliche Religionsunterricht nicht nur für evangelische und katholische Schüler gemeinsam erteilt werden, sondern auch offen sein für alle anderen interessierten Kinder. Es handele sich um ein benotetes Pflichtfach, das wie der bisherige konfessionell getrennte Religionsunterricht auch abiturfähig sei. Der Leiter der Abteilung Schulen und Hochschulen im katholischen Bistum Osnabrück, Winfried Verburg, sagte, der neue Unterricht träte an die Stelle des bisherigen evangelischen oder katholischen Religionsunterrichtes. Gegenüber dem Land wollten die Kirchen eine gemeinsame evangelisch-katholische Stelle schaffen, die sich um Fragen der Aus-, Weiter- und Fortbildung der Lehrkräfte kümmere.

75 Prozent aller Schüler nehmen am Religionsunterricht teil

Nach den Worten des Leiters der Hauptabteilung Bildung im katholischen Bistum Hildesheim, Jörg-Dieter Wächter, arbeiten die katholischen Bistümer und evangelischen Kirchen in Niedersachsen beim Religionsunterricht bereits seit 30 Jahren zusammen. Beim konfessionell-kooperativen Unterricht könnten evangelische Schüler bereits am katholischen Unterricht teilnehmen und umgekehrt. Dieses Modell solle nun weiterentwickelt werden.

Von den rund 848.000 Schülern in Niedersachsen sind 46 Prozent evangelisch und 16 Prozent katholisch. 23 Prozent sind ohne Bekenntnis, neun Prozent sind Muslime und sechs Prozent gehörten einer anderen Religion an. Rund 75 Prozent nehmen Wächter zufolge an einem christlichen Religionsunterricht teil. Das gemeinsame Positionspapier „Christlicher Religionsunterricht“ haben die Schulreferenten der fünf evangelischen Landeskirchen und der drei katholischen Bistümer in Niedersachsen entwickelt.


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