Zwei Daten im christlichen Jahreskalender sind eng mit Dankbarkeit verbunden: Erntedank und Weihnachten. Während der Ernte-Dank an Gott gerichtet wird, der mit Sonne, Regen, Wärme und den Naturgesetzen die Voraussetzungen dafür schafft, dass nahrungspendende Pflanzen in ausreichender Menge wachsen, danken viele Menschen an Weihnachten vor allem ihren Verwandten und Freunden, von denen sie beschenkt wurden.
Trotz diverser Krisen in den letzten Jahren sind die Deutschen weiterhin für verschiedene Dinge in ihrem Leben dankbar. Das hat eine aktuelle Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Forsa (Berlin) im Auftrag der Neuapostolischen Kirche (NAK) ergeben. Anlass war der diesjährige Erntedanktag am 1. Oktober.
Wenn es ein Buch in der Bibel gibt, das so gut wie jede Lebenslage aufgreift, dann ist es das Buch der Psalmen: Ob dankbar sein, das Leben feiern, Gott loben, sich verlassen fühlen, trauern, Gott vertrauen, Gott anzweifeln – alles findet in diesen Liedern seinen Platz. Hier darf sich jeder beim Lesen in die Glaubenserfahrungen und -zeugnisse von Menschen einreihen, die lange vor uns gelebt haben.
Die Ernte ist eingefahren, Altäre sind festlich mit Herbstfrüchten geschmückt – es ist Zeit, Erntedank zu feiern. Mit dieser für mich wunderbaren Tradition verbinde ich eine Zeit im Jahr, die uns trotz aller Herausforderungen im Alltag dankbar machen sollte. Es scheint, als würden viele Menschen ihre derzeitige Unsicherheit in Protest umwandeln, dabei haben wir allen Grund dazu, dankbar zu sein. Wir feierten gerade den „Tag der Deutschen Einheit“, einer Friedlichen Revolution, die vor 30 Jahren ein friedliches Ende fand.