Weltweit ist die Zahl der verfolgten Christen erneut gestiegen. Zu diesem Ergebnis kommt das christliche Hilfswerk Open Doors in seinem Weltverfolgungsindex 2021 (WVI), der am 13. Januar veröffentlicht wurde. In den 50 erfassten Ländern leiden demzufolge 309 Millionen der dort lebenden 760 Millionen Christen unter starker oder extremer Verfolgung. Zähle man die Christen hinzu, die in weiteren 24 Ländern unter einem hohen Maß an Verfolgung leiden, komme man sogar auf 340 Millionen.
Jeden Tag werden in der Islamischen Republik Pakistan christliche Mädchen verschleppt, vergewaltigt oder ermordet. Sie werden Opfer von sexueller Ausbeutung oder Zwangsheirat. Das beklagt die pakistanisch-österreichische Buchautorin und Menschenrechtlerin Sabatina James (37) in einem Beitrag für die Evangelische Nachrichtenagentur idea (Wetzlar). Er ist in einer idea-Sonderausgabe zum Thema „Christenverfolgung heute 2020/21“ erschienen.
In Nigeria haben Mitglieder der radikal-islamischen Terrormiliz Boko Haram (Westliche Bildung ist Sünde) eine überwiegend von Christen bewohnte Siedlung überfallen und Medienberichten zufolge mehrere Menschen getötet. Die Attacke ereignete sich am Abend des 21. Februar in Garkida im Bundesstaat Adamawa.
Die römisch-katholische Deutsche Bischofskonferenz hat in Berlin eine Arbeitshilfe zur Situation der Christen in der Sahel-Region vorgestellt. Die Veröffentlichung ist Teil der „Initiative Solidarität mit verfolgten und bedrängten Christen in unserer Zeit“, deren jährlicher Höhepunkt der Gebetstag der katholischen Kirche am 26. Dezember ist.
Zu einem verstärkten Einsatz für bedrängte Christen haben mehrere Referenten auf dem 6. Ökumenischen Kongress „Christenverfolgung heute“ in Schwäbisch Gmünd vor rund 450 Teilnehmern aufgerufen.
Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat seit 2017 etwa 70 Christen aus der Türkei ausgewiesen. Einreiseverbote für Christen und Ausweisungen nehmen ein immer größeres Ausmaß an. Diesen Vorwurf erhob der Vorstandssprecher der Internationalen Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM), Martin Lessenthin (Frankfurt/Main) vor Journalisten am 23. Oktober in Berlin.
Die Christen im Irak und Syrien haben zunehmend unter Einschränkungen ihrer Rechte und Gewalt zu leiden. Viele von ihnen denken deshalb über eine Auswanderung nach. Das geht aus dem Menschenrechtsreport „Irak und Syrien – Christen in Angst“ hervor, den die Gesellschaft für bedrohte Völker (Göttingen) jetzt veröffentlicht hat.