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Zahl der Hassverbrechen gegen Christen hat stark zugenommen

Die Zahl der Hassverbrechen gegen Christen ist im Vergleich zum Vorjahr um 386 auf 981 angestiegen. (Foto: Elisabeth Patzal/ pixelio.de)

Die Zahl der Hassverbrechen gegen Christen hat 2020 stark zugenommen. Das geht aus dem jährlich erstellten Bericht des Menschenrechtsbüros der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) hervor. Er wurde anlässlich des internationalen „Tags der Toleranz“ am 16. November in Warschau vorgestellt. Demnach ist die Zahl dieser Verbrechen im Vergleich zum Vorjahr um 386 auf 981 angestiegen. Das entspricht einem Zuwachs von 65 Prozent. Darunter seien 56 gewalttätige Angriffe auf Personen, 55 Drohungen und 871 Angriffe auf das Eigentum von Christen. Das Büro teilte mit, dass es sich vor allem um Beschädigungen und Beschmierungen von Gottesdienststätten, die Entweihung von Friedhöfen und Brandanschläge auf Kirchen handle. Die antisemitischen Hassverbrechen hätten gegenüber 2019 ebenfalls zugenommen: von 2.021 auf 2.316. Dagegen sei die Zahl derartiger Taten gegen Muslime von 511 auf 333 gesunken. Der Direktor des Büros, Matteo Mecacci (Warschau), beklagte die mangelnde Unterstützung vieler Staaten. Die meisten Hassverbrechen würden „von ihnen immer noch nicht gemeldet, nicht registriert und nicht strafrechtlich verfolgt, so dass die Opfer ohne Unterstützung oder Wiedergutmachung“ zurückblieben.

Die Dunkelziffer wird deutlich höher liegen

Die Leiterin der Beobachtungsstelle für Intoleranz und Diskriminierung von Christen, Madeleine Enzlberger (Wien), geht deshalb auch von einer hohen Dunkelziffer aus. So hätten nur acht der 136 zivilgesellschaftlichen Organisationen, die Daten übermittelt haben, konstant Vorfälle gegen Christen gemeldet. Allein die Wiener Beobachtungsstelle habe rund 600 der 981 Fälle an die OSZE weitergegeben. Die geringe Zahl der mitwirkenden Organisationen und Staaten deute deshalb darauf hin, dass die tatsächliche Zahl der Hassverbrechen gegen Christen „wahrscheinlich viel höher ist“. Der Christenhass werde medial und politisch kaum als immer stärker zutage tretendes gesellschaftliches Problem wahrgenommen. „Der OSZE-Bericht spiegelt nur einen Teil dieses Trends wider, den wir seit Jahren dokumentieren, und ist dennoch ein lauter Weckruf gegen die Gleichgültigkeit und die in Mode gekommene Beschimpfung von Christen“, so Enzlberger. An der Erhebung haben sich 42 der 57 OSZE-Mitgliedsländer beteiligt. Demnach gab es 2020 insgesamt mehr als 7.000 Hassverbrechen gegen Minderheiten und Gläubige verschiedener Religionen.


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