Bestellhotline: 0800 2383680 (kostenlos innerhalb D)
Literatur für ein Leben mit Zukunft
Kauf auf Rechnung möglich | versandkostenfrei ab 50 € (innerhalb D)

Herrnhut als UNESCO-Weltkulturerbe ausgezeichnet

Die UNESCO hat die sächsische Kleinstadt Herrnhut als Teil der Siedlungen der Herrnhuter Brüdergemeine als transnationales neues Welterbe ausgezeichnet. Das zuständige Komitee der UN-Organisation für Kultur gab diese Entscheidung am 26. Juli auf einer Sitzung in Neu-Delhi bekannt. Der Ort Herrnhut ist der Ursprung der Freikirche der Evangelischen Brüder- Unität/Evangelische Brüdergemeine, die durch das Andachtsbuch „Die Losungen“ weltweit bekannt ist. Es wird seit 1731 jährlich herausgegeben. Das fehlende „d“ im Namen „Brüdergemeine“ ist der Sprache dieser Zeit geschuldet. Glaubensflüchtlinge aus Mähren hatten den Ort 1722 gegründet. Graf Nikolaus Ludwig von Zinzendorf (1700–1760) hatte den protestantischen Glaubensflüchtlingen aus Mähren einst Land für die Ansiedlung in der Oberlausitz zur Verfügung gestellt. Als sich die Bewegung später weltweit ausbreitete, trugen Missionare auch den Bauplan für neue Siedlungen in andere Länder. Mit Christiansfeld in Dänemark wurde eine davon bereits 2015 als Welterbe der UNESCO anerkannt. Ähnliche Siedlungen gibt es auch in Gracehill in Nordirland und in Bethlehem im Nordosten des US-Bundesstaates Pennsylvania.

„Mission“ nicht länger mit „negativem Zungenschlag“

Wie der Pressesprecher der Freikirche, Christian Flöter (Herrnhut), der Evangelischen Nachrichtenagentur IDEA sagte, hofft er, dass die Auszeichnung mit dazu beiträgt, dass das Wort Mission nicht länger einen oft  von ihm beobachteten „negativen Zungenschlag“ beinhalte: „Ohne Mission gäbe es die anderen Herrnhuter Siedlungen nicht.“ Zudem hoffe er, dass durch die Auszeichnung auch Gottes Größe und Liebe zu den Menschen bekannter werde. Flöter: „Nicht die Steine wurden ausgezeichnet, sondern die im christlichen Glauben fest verankerte Bewegung.“

Ideal eines geordneten christlichen Lebens

Auf ihrer Webseite weist die Brüder-Unität darauf hin, dass die vier zwischen 1722 und 1808 errichteten Orte ein „einzigartiges baukulturelles Phänomen der frühen Neuzeit“ seien. Jede Siedlung zeichne sich durch eine sorgfältige und an den Werten und Bedürfnissen der Gemeinschaft ausgerichtete Stadtplanung aus und zeige eine charakteristische Architektur von höchster handwerklicher Qualität. Die vier Siedlungen seien Beispiele für das Ideal eines geordneten christlichen Lebens in Gemeinschaft.

6.000 Mitglieder in Deutschland

Neben den „Losungen“ ist die Brüdergemeine auch durch die Produktion der „Herrnhuter Sterne“ bekannt. In Deutschland hat die Freikirche etwa 6.000 Mitglieder in 16 Gemeinden. Weltweit bestehen 1.700 Gemeinden mit 1,2 Millionen Mitgliedern. In Deutschland gehört die Brüder-Unität als Gastmitglied zur Vereinigung Evangelischer Freikirchen (VEF).


Kommentare

Die mit einem * markierten Felder sind Pflichtfelder.

Die Datenschutzhinweise habe ich zur Kenntnis genommen.