Die Präsidenten der beiden Verbände der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Deutschland, Johannes Naether (Norddeutscher Verband) und Werner Dullinger (Süddeutscher Verband), laden die adventistischen Kirchengemeinden ein, sich mit dem schwierigen Thema der sexuellen Gewalt auseinanderzusetzen. In einem Schreiben an alle Verwaltungsdienststellen, Geistlichen und Gemeindeleitungen weisen sie auf bestehende Hilfs- und Informationsangebote der Freikirche hin.
Die Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Deutschland hat die Webseite www.schutzkonzept-adventisten.de erstellt, mit dessen Hilfe Kirchengemeinden und kirchliche Gruppen kostenfrei eine Risikoanalyse vornehmen können. Die Website ist eine Gemeinschaftsproduktion des adventistischen Fachbeirats „Sexueller Gewalt begegnen“ (SGb) mit der Adventjugend und dem Religionspädagogischen Institut (RPI) der Freikirche. Sie ergänzt Materialien wie die Arbeitshilfe Schützen & begleiten und die Broschüre für Kinder „Wenn ich mal nicht weiterweiß …“ Zudem ist im Advent-Verlag das Buch Sexueller Gewalt begegnen erschienen, das eine breitere Öffentlichkeit für dieses Thema sensibilisieren will.
In dieser Ausgabe geht es um ein Thema, das uns besonders am Herzen liegt und gleichzeitig sehr schwer anzusprechen ist – unsere Gemeinden sollen ein sicherer Ort für Kinder und Jugendliche sein, sind es aber mancherorts leider nicht. Deshalb müssen wir uns dem unangenehmen Thema der sexuellen Gewalt stellen, als einzelne Gemeindeglieder, als Gemeinde und als Gesamtkirche.
Die Kirchen in Deutschland genießen im Vergleich von zehn Institutionen das geringste Vertrauen. Das geht aus einer repräsentativen Umfrage des Instituts für Demoskopie Allensbach im Auftrag der ROLAND Rechtsschutz-Versicherungs-AG (Köln) hervor. Laut dem am 22. Februar veröffentlichten Ergebnis bringen 28 Prozent der Bürger den Kirchen sehr viel oder ziemlich viel Vertrauen entgegen.
Die westfälische Präses Annette Kurschus ist neue EKD-Ratsvorsitzende: Auf der digital tagenden EKD-Synode erzielte sie am 10. November im ersten Wahlgang 126 Ja-Stimmen bei 4 Nein-Stimmen und 10 Enthaltungen; Gegenkandidaten gab es nicht. Kurschus tritt damit die Nachfolge von Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm (München) an, der das Amt des Ratsvorsitzenden seit 2014 innehatte. Als Ratsvorsitzende repräsentiert Kurschus 20,2 Millionen Protestanten in Deutschland.
Die teilkontinentale Kirchenleitung adventistischer Christen in West- und Südeuropa (Intereuropäische Division EUD) beschloss eine Erklärung, in der „alle Formen körperlichen, sexuellen und emotionalen Missbrauchs und Gewalt in der Familie verurteilt“ werden. Der Beschluss wurde bereits am 3. Mai vom EUD-Exekutivausschuss, dem obersten Leitungsgremium der Intereuropäischen Division, gefasst und auf dessen Halbjahressitzung am 24. Mai veröffentlicht.
Die Evangelisch-Lutherische Kirche in Bayern verstärkt ihren Einsatz gegen sexuellen Missbrauch in Kirche und Diakonie. Auf ihrer digitalen Tagung beschlossen die Landessynodalen am 26. November einstimmig ein Gesetz gegen sexualisierte Gewalt. Der Leiter des Landeskirchenamtes, Nikolaus Blum (München), sprach von einem wichtigen Zeichen für Betroffene, „dass wir ihre Nöte und Schmerzen wahrgenommen haben und aus Schmerzenserfahrungen eine Lehre ziehen“.