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28 Prozent vertrauen der Kirche – Niedrigster Wert, den Allensbach je ermittelt hat

Noch in den 1990er-Jahren hätten gut 40 Prozent der Bevölkerung den Kirchen das Vertrauen ausgesprochen. (Foto: Paul Marx/ pixelio.de)

Die Kirchen in Deutschland genießen im Vergleich von zehn Institutionen das geringste Vertrauen. Das geht aus einer repräsentativen Umfrage des Instituts für Demoskopie Allensbach im Auftrag der ROLAND Rechtsschutz-Versicherungs-AG (Köln) hervor. Laut dem am 22. Februar veröffentlichten Ergebnis bringen 28 Prozent der Bürger den Kirchen sehr viel oder ziemlich viel Vertrauen entgegen. Sie liegen damit an letzter Stelle. Am meisten vertrauen die Befragten demnach mittleren und kleinen Unternehmen (84 Prozent), der Polizei (73 Prozent), den Gerichten sowie den Gesetzen (jeweils 70 Prozent). Deutlich dahinter folgen Gewerkschaften (50 Prozent), die Bundesregierung, die Verwaltung (jeweils 44 Prozent), die Zeitungen (41 Prozent) und große Wirtschaftsunternehmen (36 Prozent).

Den Angaben zufolge verringerte sich das Vertrauen in die Kirchen in den vergangenen zwei Jahren von 31 auf 28 Prozent. Dies ist der niedrigste Wert, den das Allensbacher Institut für die Institution Kirche jemals ermittelt hat. Noch in den 1990er-Jahren hätten gut 40 Prozent der Bevölkerung den Kirchen das Vertrauen ausgesprochen. Der Analyse zufolge hat das schwindende Vertrauen in die Kirchen viel mit der seit Jahren andauernden Berichterstattung über Missbrauchsfälle, vor allem in der katholischen Kirche, sowie einer aus Sicht der Bevölkerung oftmals nur zögerlichen Aufklärung und Aufarbeitung zu tun, „aber bei weitem nicht allein“. Seit Jahrzehnten lasse sich eine Erosion des christlichen Glaubens in Deutschland beobachten, die einhergehe mit einem Bedeutungs- und Vertrauensverlust.

Bei der Erhebung wurden auch vollständig Geimpfte und Impfverweigerer befragt. Von den Geimpften haben 30 Prozent sehr viel oder ziemlich viel Vertrauen in die Kirchen (letzter Platz), bei den Impfgegnern 22 Prozent (7. Platz). Das geringste Vertrauen bringen Impfverweigerer großen Wirtschaftsunternehmen (18 Prozent), Zeitungen (16 Prozent) und der Bundesregierung (11 Prozent) entgegen.

43 Prozent sehen Meinungsfreiheit eingeschränkt

Das Institut für Demoskopie Allensbach fragte die Bürger unter anderem auch nach der Meinungsfreiheit. 45 Prozent antworteten, dass man seine Meinung frei sagen könne. 43 Prozent sind der Meinung, dass es besser sei, vorsichtig zu sein. Der Auswertung zufolge sind etwa Personen aus den unteren Sozialschichten (51 Prozent) und Impfverweigerer (63 Prozent) der Ansicht, sie seien in ihrer Meinungsfreiheit eingeschränkt.

Völlig unterschiedlich fällt das Ergebnis bei den Anhängern der verschiedenen Parteien aus. So sind 76 Prozent der AfD-Anhänger überzeugt, dass man mit seinen Meinungsäußerungen vorsichtig sein müsse. Die Anhänger von SPD, CDU/CSU, FDP und der Linken zeigen sich in der Frage gespalten, ob man seine Meinung frei sagen oder lieber vorsichtig sein soll: SPD (47 zu 41 Prozent), Union (46 zu 44 Prozent), FDP (42 zu 42 Prozent) und Die Linke (42 zu 44 Prozent). Lediglich die Anhänger der Grünen empfinden nur wenig Meinungsdruck. Von ihnen sind 65 Prozent der Ansicht, dass man in Deutschland seine Meinung frei äußern kann (25 Prozent widersprechen). Für die Untersuchung wurden im vergangenen Dezember 1.069 Personen ab 16 Jahren befragt.


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