Während der Corona-Pandemie haben vor allem evangelikal-freikirchliche Christen, Muslime und Buddhisten mehr gebetet bzw. meditiert als vorher. Das geht aus dem am 2. März veröffentlichten Religionsmonitor 2023 der Bertelsmann Stiftung (Gütersloh) hervor.
Die Welt ist im Wandel – diese vielgebrauchte Formulierung ist keine Floskel, sondern erfahrbare Realität. Die Corona-Pandemie hat gesellschaftliche Spaltungen offengelegt und verstärkt. Umfragen zeigen, dass die Menschen den gesellschaftlichen Zusammenhalt nach zwei Jahren Corona-Pandemie schwächer empfinden als in den Anfangsmonaten der Pandemie.
Zwei junge Frauen in Hannover haben ein neues Hilfsprojekt gegen Einsamkeit im Krankenhaus entwickelt: Es heißt „Keine Langeweile am Krankenbett“. Initiatorinnen sind die Medizinstudentin Berenike Kircher und die Sozialarbeiterin und Religionspädagogin im Anerkennungsjahr, Friederike Nerge. Zur Vorgeschichte: Kircher erfuhr bei ihrer Arbeit im Krankenhaus, dass gerade ältere Corona-Patienten unter Einsamkeit litten, weil sie in ihrem Zimmer isoliert seien. Besonders hart sei es für solche, die keine Angehörigen mehr hätten. Eine Patientin auf der Corona-Station des Diakoniekrankenhauses Friederikenstift äußerte Kircher gegenüber den Wunsch: „Ich würde so gerne etwas häkeln.“ Daraus entstand bei den jungen Frauen die Idee, der Seniorin und anderen Corona-Patienten zu helfen.
Der Ausbruch der Corona-Pandemie vor zwei Jahren hat das Leben der Menschen verändert. Die Evangelische Nachrichtenagentur IDEA hat Prof. Markus Steffens gebeten, eine Zwischenbilanz zu ziehen. Der evangelische Christ ist Chefarzt der Abteilung Allgemeine Psychiatrie, Psychotherapie, Sozialpsychiatrie und Suchtmedizin an der Klinik Hohe Mark (Oberursel). Prof. Steffens schildert, wie er die Pandemie erlebt und vor welche Herausforderungen die Pandemie Mitarbeiter sowie Patienten in der Klinik stellt.
65 Personen haben sich als Erstunterzeichner hinter einen Aufruf der Initiative „ChristenStehenAuf“ gestellt. Sie möchten, dass in der Debatte um eine Impfpflicht im Kampf gegen die Corona-Pandemie Geimpfte und Ungeimpfte nicht gegeneinander ausgespielt werden. Zudem plädieren sie dafür, in der Debatte Runde Tische in Kirchengemeinden einzurichten – ähnlich wie zu Zeiten nach der Friedlichen Revolution 1989 in der DDR.
In der Corona-Krise gehen auch Christen in Meinungsverschiedenheiten zunehmend liebloser miteinander um. Diese Ansicht vertrat der Vorsitzende des Liebenzeller Gemeinschaftsverbandes, Pfarrer Hartmut Schmid (Holzgerlingen), am 6. Januar beim Jahresfest des Diakonissenmutterhauses Aidlingen. Er beobachte, dass die Corona-Pandemie „wie ein Beschleuniger“ umstrittene Themen ins Blickfeld gerückt habe, die theologisch konservative Christen – insbesondere Pietisten und Evangelikale – zunehmend beschäftigten. Dazu zählten laut Schmid der göttliche Auftrag des Staates und dessen Grenzen, die Religionsfreiheit sowie die Frage nach der Deutung der Endzeit.
Auch Kirchen und christliche Gemeinden beteiligen sich an der Impfkampagne gegen das Coronavirus. So organisierte am ersten Adventssonntag die Evangelisch-Lutherische Landeskirche Sachsens und das Bistum Dresden-Meißen in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Roten Kreuz eine Impfaktion in sechs Kirchen und kirchlichen Einrichtungen. Ist die Kirche der richtige Ort für Impfaktionen?