Studien besagen, dass Authentizität, also die Treue zur eigenen Persönlichkeit sowie die Übereinstimmung von Gefühl, Denken und Handeln, nicht immer möglich ist. Zum einen ist nicht jeder immer mit sich selbst im Reinen. Zudem gibt es in praktisch allen Gemeinschaften soziale Normen und Erwartungen, die nicht immer mit der persönlichen Einstellung übereinstimmen. Bis zu einem gewissen Grad ist ein Balanceakt zwischen Selbsttreue und Anpassung an das soziale Umfeld unvermeidlich. Es kann auch eine Stärke sein, sich in unterschiedlichen Situationen und Umgebungen flexibel zu reagieren. Wenn man sich jedoch verbiegen muss, wird es ungesund.
All das ist auch im Gemeindekontext ein großes Thema – und eine Herausforderung. Denn sie hat den Anspruch, alle Menschen – so unterschiedlich sie auch sein mögen – mit dem Evangelium zu erreichen. Betrachtet man die damaligen Jünger von Jesus, so stellt man fest, dass sehr unterschiedliche Temperamente und Charaktere unter ihnen waren. Paulus verdeutlicht, dass es eine Vielzahl geistlicher Gaben gibt, die alle ihren Wert und Platz haben. Eine Gemeinde sollte also offen sein für unterschiedliche Charaktertypen. Studien haben gezeigt, dass dies am besten gelingt, wenn Authentizität positiv wahrgenommen wird und das Umfeld die jeweilige Persönlichkeit wertschätzend anerkennt. Gerade jüngere Menschen fühlen sich davon angezogen.
Gott beruft Menschen aller Persönlichkeiten, wie Tabea Ludescher in ihrem gleichnamigen Artikel verdeutlicht. Und Tobias Friedel gibt in seinem Beitrag „Echt fromm“ Hinweise, wie ein authentisches Leben in der Gemeinde gefördert werden kann. Über eine Herausforderung für unsere Echtheit – die Vergleichsfalle der sozialen Medien – schreibt Melina Godina.
Weitere Artikel befassen sich mit zwei kirchenhistorischen Jubiläen: 1700 Jahre Konzil und Bekenntnis von Nizäa und 500 Jahre Täuferbewegung, deren Jubiläum mit einem Festakt in Hamburg gefeiert wurde. Auch über die Konferenz der Mittelrheinischen Vereinigung in Ludwigshafen und über den Bau einer Achterbahn auf dem Schulzentrum Marienhöhe wird – neben anderen Ereignissen – ausführlich berichtet.
