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Studienkommission zur Frauenordinationsfrage uneinig

("Adventisten heute"-Aktuell, 13.6.2014) Vom 2. bis 4. Juni traf sich die 106-köpfige Studienkommission zur Theologie der Ordination (Theology of Ordination Study Committee TOSC) der adventistischen Weltkirche in Silver Spring (Maryland/USA) zu ihrer vierten und letzten mehrtätigen Sitzung.
Laut Adventist News Network ANN wurde an der letzten Sitzung Anfang Juni eine konsultative Schlussabstimmung bezüglich der zukünftigen Handhabung der Ordinationsfrage durchgeführt, die als "Umfrage" bezeichnet wurde. Sie sei in keiner Weise bindend, sondern drücke ausschließlich die persönliche Meinung der TOSC-Mitglieder zu dieser Frage aus. Von den ausgeteilten 96 Stimmzetteln seien 95 gültige und eine Enthaltung eingegangen.

Die Ergebnisse einer Umfrage

Artur Stele, Vorsitzender der TOSC-Studienkommission und einer der neun Vizepräsidenten der adventistischen Weltkirchenleitung (Generalkonferenz, GK), gab das Ergebnis der Befragung bekannt. 40 TOSC-Mitglieder hätten unter dem Vorbehalt, dass die neue Regelung keiner Weltkirchenregion (Division) aufgezwungen werden dürfe, die Ordination von Frauen zum Pastorendienst bejaht. Die Formulierung, welcher 40 Mitglieder zustimmten, lautete: "Jede Dienststelle, die befugt ist, Pastoren zu berufen, wird autorisiert, nur Männer als ordinierte Pastoren zu berufen oder sowohl Männer als auch Frauen zum Pastorendienst zu ordinieren."
32 Komitee-Mitglieder hätten der Formulierung zugestimmt wonach "in der Weltkirche ausschließlich qualifizierte Männer für das Pastorenamt ordiniert werden sollen". Damit sprach sich diese Gruppe grundsätzlich gegen die Frauenordination aus.
22 Kommissionsmitglieder hätten eine weitere Möglichkeit angekreuzt. Sie erachteten demnach die Frauenordination in der Kirche als möglich, obwohl sie davon überzeugt seien, dass Gottes "Modell" das der männlichen Leiterschaft sei. Sie stimmten der Formulierung zu: "Christus ist das einzige Haupt der Kirche". Es "gibt ein biblisches Modell männlicher Leiterschaft unter der Führung Christi im Amt des ordinierten Pastors ... Wir empfehlen, dass die Kirchenleitung auf einer geeigneten Stufe, unter Berücksichtigung biblischer Prinzipien, zur Entscheidung autorisiert wird, ob eine solche Anpassung [Erlaubnis sowohl Männer als auch Frauen zu ordinieren], für ihren Bereich oder ihre Region angemessen ist."

Mehrheiten für zwei wesentliche Punkte

Diese Abschlussbefragung der TOSC-Mitglieder habe in zwei wesentlichen Punkten ganz klare Mehrheiten ergeben, schrieb Nicholas Miller, außerordentlicher Professor für Kirchengeschichte an der adventistischen Andrews Universität (Michigan/USA), in einem Online-Kommentar beim Adventist Review, der adventistischen Kirchenzeitschrift in Nordamerika. Über 65 Prozent der Befragten stimmten darin überein, so Miller, dass in gewissen Kirchenregionen ein Entgegenkommen und Varianten erlaubt sein müssten, damit Frauen als ordinierte Pastorinnen dienen könnten. Zweitens hätten beinahe 60 Prozent der Befragten angegeben, dass das göttliche Modell männlich ordinierter Leiterschaft weiterhin als Norm anerkannt werden solle. Miller hatte gemeinsam mit Dr. David Trim, Direktor für Archive und Statistik der Weltkirchenleitung, den TOSC-Kommissionsmitgliedern diese Variante vorgetragen, welche von 22 Mitgliedern priorisiert worden war.
Nach der Befragung hielt Pastor Geoffrey Mbwana, stellvertretender TOSC-Vorsitzender und einer der neun Vizepräsidenten der Weltkirchenleitung fest, dass niemand vorschnell sagen solle: "Das ist eine klare Sache". "Im Moment ist nur eines ganz klar", so Mbwana, "das sind die großen Differenzen, die wir in der Frage der Ordination von Frauen zum Pastorendienst haben."
Der TOSC-Abschlussbericht wird noch in verschiedenen administrativen Gremien der Weltkirchenleitung diskutiert und steht auf der Tagesordnung der Herbstsitzung des Exekutivausschusses der Weltkirchenleitung, der vom 9. bis 14. Oktober in Silver Spring (Maryland/USA) tagen wird. Der Exekutivausschuss muss entscheiden, was in der Frage der Frauenordination der Generalkonferenz-Vollversammlung 2015 in San Antonio (Texas/USA) zur Beschlussfassung vorgelegt wird. (APD/tl)



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