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Kauder: Religionsfreiheit trägt zum Frieden in der Welt bei

("Adventisten heute"-Aktuell, 20.11.2015) Religionsfreiheit trägt nach Ansicht des Vorsitzenden der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Volker Kauder, wesentlich zur Befriedung der Welt bei. Dieses hohe Gut sollten sich die Europäer nicht von islamistischen Terroristen kaputt machen lassen, sagte der Politiker am 15. November in Schwäbisch Gmünd bei der Eröffnung eines Kongresses über Christenverfolgungen, an dem rund 650 Fachleute aus Deutschland, Österreich und der Schweiz teilnahmen.

Bau von Moscheen: praktizierte Religionsfreiheit

Kauder zufolge strebt die verbrecherische Organisation "Islamischer Staat" (IS) ein weltweites Kalifat (islamische Herrschaft) an, in dem allein der Islam gelten soll. Zu ihren Mitteln gehöre es, Religionen aufeinanderzuhetzen. Dies wäre dann erfolgreich, wenn Muslime in Deutschland das Gefühl bekämen, nicht akzeptiert zu sein, und wenn Deutsche Muslime pauschal als gefährlich betrachteten. Das Bewahren der Religionsfreiheit könne solche Spannungen verhindern. Ein Zeichen sei, dass Muslime in Deutschland Moscheen bauen dürfen: "Die Welt soll sehen, dass wir ein christliches Land sind, das Religionsfreiheit praktiziert, Muslime aufnimmt und Menschen, die Christen ausgrenzen, mit Barmherzigkeit begegnet." Dies mache den Unterschied zwischen dem Christentum und dem Islam deutlich. Zur Religionsfreiheit gehöre allerdings auch, dass sich alle an die Gesetze in Deutschland halten. Flüchtlingen müsse "vom ersten Tag an klar gemacht werden, dass sie in ein Land mit viel Menschlichkeit und großer Rücksicht auf andere Kulturen gekommen sind".

Unerträglich: Wenn Christen zusammengeschlagen werden

Kauder nannte es "unerträglich", dass Christen in Flüchtlingsunterkünften von Muslimen bedrängt und zusammengeschlagen werden. Die Antwort könne nicht sein, Unterkünfte nach Religionen zu trennen, sondern solche Vorfälle bei der Polizei anzuzeigen. Christen sollten zudem die Unterkünfte aufsuchen und sich mit den dortigen Christen sichtbar solidarisieren. Kauder appellierte an die muslimischen Verbände, sich auch für die Integration von Flüchtlingen zu engagieren und ihren Glaubensgenossen zu helfen.

Ethische Dilemmas für einen christlichen Politiker

Der Politiker bekannte, als Christ vor mehreren ethischen Dilemmas zu stehen. Obwohl er Waffenlieferungen in Krisengebiete grundsätzlich ablehne, habe er der Ausrüstung kurdischer Peschmerga-Einheiten mit deutschen Gewehren zugestimmt, damit bedrohte Christen und Angehörige anderer Religionen vor dem IS-Terror geschützt werden. Dies habe zur Rückeroberung der irakischen Stadt Sindschar beigetragen. "Wir müssen uns vor Gott verantworten, auch wenn wir nichts tun", sagte Kauder. Ein anderes Dilemma sei die Frage, wie die Familienzusammenführung gehandhabt werden solle. Für eine Partei, die sich dem christlichen Menschenbild verpflichtet fühle, sei der Schutz der Familie sehr wichtig. Doch man dürfe die deutschen Behörden nicht überfordern. Sie seien zunächst damit beschäftigt, das Bleiberecht von rund einer Million Flüchtlingen zu prüfen. Deshalb müsse der Familiennachzug für eine bestimmte Zeit ausgesetzt werden. Kauder betonte, dass jeder Flüchtling ein Ebenbild Gottes sei. Alle Schutzsuchenden würden in Deutschland aufgenommen, aber "nicht jeder darf bleiben".

Sympathisieren syrische Flüchtlinge mit der Scharia?

Die Frage, wie stark die Flüchtlinge vom Islam geprägt sind, wurde beim Kongressauftakt gegensätzlich beantwortet. Kauder meinte, dass sich Flüchtlinge aus Syrien nicht von salafistischen Gruppen in Deutschland vereinnahmen lassen. Dagegen vertrat der syrische Arzt Jany Haddad die Ansicht, dass die meisten Flüchtlinge fundamentalistisch eingestellte Angehörige haben, die sie nach Deutschland nachholen wollen. "Jeder muslimische Flüchtling ist ein potenzieller Sympathisant der Scharia", sagte Haddad. In den offiziellen Flüchtlingslagern der UN lebten nur Muslime. Dort würden keine Christen geduldet. Deshalb lehnte der Mediziner auch den Vorschlag ab, Flüchtlingskontingente für Deutschland festzulegen. Damit werde Christen nicht geholfen.

Haddad zufolge verfolgen alle syrischen Rebellengruppen Christen massiv. Wer sich nicht dem Islam zuwende, werde gekreuzigt, geköpft oder zur Erpressung von Lösegeld verschleppt. In den von der syrischen Regierung kontrollierten Gebieten seien Christen weitgehend geschützt. Haddad koordiniert mit Unterstützung des christlichen Hilfswerks "Barnabas Fund" (Pewsey/Südwestengland) die Hilfen für syrische Christen, beispielsweise Essensausgaben, Ausbildungsprogramme, Blutspendenaktionen und Brunnenbau. (idea)

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