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G'Camp 2011: Zeltlager der Hoffnung

("Adventisten heute"-Aktuell, 31.8.2011) Während das (evangelisch-katholische) Kirchenjahr an den Feiertagen von Weihnachten, Ostern und Pfingsten seine Höhepunkte findet, ist das "adventistische Kirchenjahr" in Deutschland geprägt von überregionalen Konferenzen, Freizeiten und - zumindest in diesem Jahr - einer Fernseh-Evangelisation. Einer der adventistischen Spitzenereignisse ist das G-Camp in Friedensau, das (mittlerweile) alle zwei Jahre in der ersten Augustwoche stattfindet. Seitdem es 1994 startete (damals unter der Leitung von Bernd Rahner) hat sich das G-€˜Camp als missionarische Ausbildungs- und Ermutigungskonferenz etabliert und fand auch in anderen Ländern Nachahmer.

Während der Camptage nächtigen üblicherweise Hunderte Gemeindeglieder aus ganz Deutschland in Zelten, Wohnwagen oder Studentenzimmern der Hochschule, treffen sich zu gemeinsamen Lobpreis- und Anbetungszeiten, in Workshops oder lauschen den inspirierenden Botschaften von Sprechern aus dem In- und Ausland. Alle Altersgruppen sind vertreten, ebenso alle adventistischen Sozialisationsstufen: von frisch (oder noch gar nicht) getauft bis zum Adventisten der fünften Generation.

Die Hoffnung das Leben bestimmen lassen

So war es auch diesmal, beim 16. G-Camp - fast! Denn in diesem Jahr verzichtete man - wie bereits zwei Jahre zuvor - auf einen Hauptverkündiger, der sein Thema Tag für Tag entfaltet sowie in einem Workshop vertieft, und verteilte die Aufgabe der geistlichen Wegweisung auf mehrere Schultern. Ebenfalls beibehalten wurde die "Murmelzeit" - kleine Gesprächsgruppen, in denen das Thema der Vormittagsansprachen vertieft werden konnte. Zudem wurden die Programmabläufe von "Flow-Managern" überwacht, und tatsächlich lief alles wie am Schnürchen. Dass darunter der Charme zeitverzögernder Spontaneität nach Meinung einiger G-Camp-Stammgäste zuweilen etwas litt, war wohl unvermeidlich, aber man kann eben nicht alles haben.

Die Ansprachen folgten einem "roten Faden", der sich aus dem diesjährigen Motto "Sehnsucht nach mehr ..." ableitete. Ausgehend von dem, "was wir schon haben" (Johann Gerhardt) und "wer wir sind" (Christian Badorrek) wurde übergeleitet zu dem, "was die Welt braucht" (Bojan Godina). Die Bedeutung der Führung durch den Heiligen Geist bei allem was wir tun, wurde von Bernd Sengewald und Klaus Popa thematisiert. Gunnar Scholz sprach über Verbindung von Jüngerschaft und Botschaft. Das Fazit zogen Hans Gerhardt sowie Judith und Sven Fockner, indem sie auf die lebensprägende Kraft der Hoffnung hinwiesen - die den Gläubigen zum Hören und Handeln - also zur "praktischen Güte" treibt -, und dadurch sein Zeugnis glaubwürdig macht. Als Anregung zum Weiterdenken stellte Bojan Godina täglich einen gesellschaftlichen Trend vor, der für missionsfreudige Adventisten bedeutsam ist. Daneben gab es 23 Workshops die sich mit geistlicher Leiterschaft, praktischer Nachfolge Jesu, aktuellen Zeitdiagnosen, adventistischem Selbstverständnis und "Handwerkszeug" für Mission, Evangelisation und Gemeindearbeit beschäftigten.

Gemeinde im Großformat

Das G-€˜Camp in Friedensau war ein eineinhalb Quadratkilometer großes Gebiet des Reiches Gottes: Während die Börsen abstürzten, wurden auf dem Camp Menschen geistlich aufgerichtet. Während die Welt vor einer möglichen Wirtschaftskrise zitterte, wurden dort Menschen ermutigt, auf Gottes Plan für die Zukunft zu vertrauen. Während Spekulanten hinter dem schnellen Geld herjagten, bekundeten dort Menschen ihre Absicht, Jesus nachzufolgen und nach ewigen Werten zu leben. Während Ratingagenturen dabei waren, ganzen Volkswirtschaften ihre Kreditwürdigkeit abzusprechen, erfuhren Menschen dort den Zuspruch, dass sie in Gottes Augen unendlich wertvoll sind und Gott alles für sie einsetzte, um sie vor dem Ruin zu retten. So war das Camp eine Großaufnahme der Gemeinde, und für viele gar so etwas wie ihr Idealbild. Denn hier wurde eine knappe Woche lang geistliche Einheit in Vielfalt gelebt. Leichtigkeit und Ernst, Lernen und Erleben, denken und fühlen, Kleingruppengespräche und Großversammlungsatmosphäre gingen Hand in Hand. Alte Gewissheiten wurden verkündet und neue Gedanken formuliert. Es gab Gelegenheiten zum kreativen Beten, zur Stille, zum freudigen Lobpreis, zur Gemeinschaft bei gemeinsamen Mahlzeiten und Spielen, zum Erfahrungsaustausch, zum Träumen, Lachen und Weinen. Und alles drehte sich um Christus, die Nachfolge, Gemeinde und Mission. Ist das Reich Gottes tatsächlich schon angebrochen? Wer daran zweifelte, wurde eines Besseren belehrt.

Mehr als Zahlen

Am Ende zog Willie Schulz, Abteilungsleiter für Mission und Gemeindeaufbau im Norddeutschen Verband und Gesamtleiter des G-Camps, eine Bilanz: 20 Taufentscheidungen wurden getroffen, sechs Menschen bekundeten ihre Absicht, Pastor oder Missionar zu werden. Neun Personen wollen ein Jahr ihres Lebens ganz für Jesus zur Verfügung stellen, 45 Teilnehmer möchten Gott in besonderer Weise als Mitarbeiter dienen.
Es wäre jedoch allzu profan, die geistlichen Resultate des G-Camps 2011 nur in Zahlen auszudrücken. Das Wirken des Heiligen Geistes während der Camp-Tage formulierte eine junge Adventistin aus Nordrhein-Westfalen in einem öffentlichen Zeugnis so: "Ich bin gerade mit dem Studium fertig geworden. Bisher war ich definitiv keine Jüngerin Jesu. Die Predigten und der Workshop haben mich so angesprochen, dass ich gern ein Jahr für Jesus geben würde." (Thomas Lobitz)

Bildergalerie

(Fotos: Friedbert Ninow, Jasmin Wander)

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