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Kochen mit Jesus

Von: nicole Datum Beitrag: 03.02.2025 Kommentare: Keine Kommentare Tags: , , , ,

Für Menschen kochen und dabei mit ihnen über den christlichen Glauben reden: Diese Idee hat Pastor Maurício da Silva Carvalho zu einem erfolgreichen Konzept entwickelt. Ein Porträt von Klaus Rösler

Pastor Maurício da Silva Carvalho beschäftigt die Frage, warum junge Menschen heute oft keinen Zugang zum christlichen Glauben finden. Es braucht darum neue Wege, um sie anzusprechen, findet der 57-Jährige aus Hamburg. Einen neuen Ansatz hat er bereits gefunden, den er später genauer erläutert. Bewusst Christ wurde er mit 16 Jahren. Da lebte er noch in seinem Geburtsland Brasilien. Er lernte Bankkaufmann und engagierte sich ehrenamtlich als Dolmetscher für Englisch bei dem Hilfs- und Missionswerk „Jugend mit einer Mission“. Dort traf er seine spätere Ehefrau Ulrike, die mit Straßen- und Aidskindern arbeitete. 1994 zogen die beiden nach Deutschland, heirateten und bekamen zwei Söhne. Er studierte Theologie am Theologischen Seminar der Baptisten – erst in Hamburg, dann in Elstal bei Berlin. Danach arbeitete er drei Jahre im niedersächsischen Gifhorn als Pastor, ab 2005 in Hamburg-Ottensen.

Ein radikaler Schnitt

Erst war er „normaler“ Gemeindepastor. Das änderte sich 2015. In seiner Josua-Gemeinde eröffnete er „Joshua‘s Kitchen“ (Josuas Küche). Seine Idee: Auch Jesus Christus hat ohne Berührungsängste mit den Menschen seiner Zeit gegessen, getrunken und über Gott gesprochen. Das wollte Carvalho auch. In seiner Gemeinde baute er im Gottesdienstraum eine Kochinsel ein. Seine Rechnung ging auf. Die Besucher interessieren sich nicht nur für das Essen, sondern auch für den christlichen Glauben. Oft redet Carvalho mit Interessierten nach dem Gottesdienst noch über eine Stunde. Viele möchten, dass er für sie betet. Immer wieder erlebt er es, dass Besucher wiederkommen und Christen werden. Sein Konzept inspirierte weitere Kochprojekte, die nicht nur in anderen Baptistengemeinden in Hamburg, sondern auch in der Evangelischen Studentengemeinde und im Ökumenischen Forum Hafen-City Anklang fanden.

Frieden kann man schmecken

Eine Spezialität von ihm sind „Friedensmenüs“. Dabei kombiniert er auf einem Teller typische Gerichte aus zwei Ländern, die miteinander zerstritten sind. Nach dem Überfall Russlands auf die Ukraine hat er etwa ein ukrainisch-russisches Friedensmenü entwickelt. Es besteht aus einem ukrainischen Rote-Bete-Salat und einer russischen Teigtasche: „Die Leute sind fasziniert, dass man Frieden auch schmecken kann.“ Inzwischen hat er über 40 solcher Menüs entwickelt. Kurzvideos darüber gibt es auf der Plattform Instagram. Sein Kochen hat Folgen: „Inzwischen werde ich auf den Straßen Ottensens als der kochende Pastor begrüßt.“ Was ihn besonders freut: Er hat Versöhnung erlebt. Nach einem Essen sind ein US-Amerikaner und ein Russe beste Freunde geworden.

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