Im vergangenen Jahr gab es in den Medien viele Berichte über die Ergebnisse des „Einsamkeitsbarometers“ der Bundesregierung, in dem zahlreiche Studien der letzten 30 Jahre ausgewertet wurden. Das Fazit lautete: Einsamkeit ist ein wachsendes Problem, nicht erst seit der Pandemie 2020 und durch verschiedene Entwicklungen befeuert. Das zunehmende Älterwerden der Gesellschaft und die niedrige Geburtenrate etwa oder die Individualisierung. Aber ob nun alleinerziehend, in einer Großfamilie, reich oder arm, Einsamkeit zieht sich durch alle Schichten, denn es ist herausfordernd, tragfähige und dauerhafte Beziehungen zu anderen aufzubauen. Das Phänomen der Einsamkeit steht stellvertretend für die allgemeine Zunahme psychischer Belastungen.
Es klingt paradox, dass die allgemeinde Lebenserwartung der Menschen steigt, es Fortschritte in der Behandlung körperlicher Krankheiten gibt, soziale Medien das Potenzial haben, Menschen miteinander zu vernetzen – und sich dennoch immer mehr Menschen einsam, belastet und ausgegrenzt fühlen. Hier liegt ein großes Betätigungsfeld für Gemeinden, denn Gemeinschaft ist ein hoher christlicher Wert. Gleichwohl ist es eine große Herausforderung, wenn Paulus schreibt: „Helft einander, eure Lasten zu tragen! Auf diese Weise werdet ihr das Gesetz erfüllen, das Christus uns gegeben hat.“ (Gal 6,2 NGÜ) Es muss auch Ressourcen dafür geben – Menschen, die tragen können, die relisient sind. Dabei helfen die unterschiedlichen Gaben, die in einer Gemeinde vorhanden sind. Auch das Bewusstsein, gemeinsam an einem höheren Ziel zu arbeiten, kann Kräfte freisetzen. Es wächst in einer liebevollen geistlichen Gemeinschaft. Dazu können alle beitragen. In den Artikeln zum Thema dieses Monats wird dies näher beleuchtet.
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