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Kauder: Muslime gehören zu Deutschland, nicht der Islam

("Adventisten heute"-Aktuell, 23.1.2015) In der Frage, ob der Islam zu Deutschland gehört, hat der Vorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Volker Kauder, Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU), widersprochen. Merkel hatte am 12. Januar während eines Besuches des türkischen Premierministers Ahmet Davuto?lu in Deutschland die Worte des früheren Bundespräsidenten Christian Wulff bekräftigt: "Der Islam gehört zu Deutschland - und das ist so, dieser Meinung bin ich auch." Kauder hingegen hatte bereits 2012 erklärt, zwar gehörten die Muslime zu Deutschland, nicht aber der Islam.
In einem Interview mit dem "Tagesspiegel" (Berlin) bekräftigte der Politiker jetzt, dass sich an dieser Auffassung nichts geändert habe. Nach seinen Worten wird derzeit zu Recht die Frage gestellt, von welchem Islam gesprochen werde: "Ist es eine Form des aufgeklärten Islam? Oder ist es die strenge Form, wie er etwa in Saudi-Arabien praktiziert wird?" Die Muslime forderte er auf, sich zu fragen, "warum sich so viele gewalttätige und gewaltbereite Menschen auf der ganzen Welt auf den Koran berufen". Sie müssten ein ureigenes Interesse an der Auseinandersetzung über die Inhalte ihrer Religion haben.

Kauder: Es gibt keine Islamisierung in Deutschland

Mit Blick auf die Pegida-Bewegung (Patriotische Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes) sagte Kauder, er nehme die Sorgen und Ängste der Demonstranten ernst. Allerdings betone er bei jeder Gelegenheit, dass es hierzulande keine Islamisierung gebe: "Vier Millionen Muslime leben in Deutschland bei einer 80-Millionen-Bevölkerung. Wer da von Islamisierung spricht, der will die Menschen bewusst verunsichern."

Kramp-Karrenbauer: Christliche Traditionen nicht verleugnen

In der Debatte über den Stellenwert des Islam in Deutschland haben sich auch andere Politiker zu Wort gemeldet. So warnte die saarländische Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) davor, christliche Traditionen preiszugeben: "Ich habe kein Verständnis dafür, dass wir als Christen in einer vorauseilenden Selbstaufgabe unsere eigenen Traditionen, die aus unserer Religion heraus erwachsen sind, verleugnen." Als Beispiel nannte sie die Umbenennung von Martinsumzügen in "Laternenfeste" - "aus lauter Angst, man könne die Gefühle von wem auch immer verletzen". Das bringe Christen keinen Respekt für Toleranz ein, sondern "Verachtung für fehlende Haltung".
Auch die CSU-Landesgruppenchefin im Bundestag, Gerda Hasselfeldt, forderte eine Rückbesinnung auf die christlichen Werte. Dazu gehörten Respekt und Toleranz ebenso wie "das klare Bekenntnis zu unseren christlichen Traditionen". Unterstützung kam selbst aus den Reihen von Bündnis 90/Die Grünen. Fraktionsvorsitzende Katrin Göring-Eckardt erklärte, es gebe keinen Grund, Traditionen aufzugeben, die gesellschaftlich verankert seien und sich gegen niemanden richteten. (idea)

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