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Facebook und Co. überfordern viele Jugendliche

("Adventisten heute"-Aktuell, 16.1.2015) Immer mehr Jugendliche sind von der Informationsflut durch ihre internetfähigen Mobiltelefone überfordert. Das geht aus der JIM-Studie (Jugend, Information, Multi-Media) des Medienpädagogischen Forschungsverbundes Südwest (Stuttgart) hervor. Darin wurden 1.200 Kinder und Jugendliche von zwölf bis 19 Jahren zu ihrer Mediennutzung befragt. Viele Teenager stufen die ständige Erreichbarkeit sowie die Möglichkeit, jederzeit E-Mails oder Facebook-Nachrichten abzurufen, als problematisch ein. 64 Prozent der Befragten erklärten, dass sie zu viel Zeit mit dem Smartphone verbringen. Mehr als die Hälfte bezeichnet sich hin und wieder als "genervt" von der Fülle der Nachrichten. Trotzdem befürchtet ein Viertel, etwas zu verpassen, wenn sie das Telefon abschalten.

Mit Freunden aus dem Kreislauf ausbrechen

Den Leiter der Fachstelle Mediensucht "return" des baptistischen Diakoniewerks Kirchröder Turm (Hannover), Eberhard Freitag, wundert das nicht: "Das Smartphone wirkt für viele Jugendliche wie eine digitale Nabelschnur." Durch diese würden sie zu jeder Zeit und an jedem Ort mit emotionalen Nährstoffen versorgt, also mit Zugehörigkeit, Spaß, Erfolg und Anerkennung. Freitag bewertet den ständigen Gebrauch des Mobiltelefons als sozialen Zwang, der auch zur Sucht werden könne. Er rät Jugendlichen, die den Kreislauf durchbrechen wollen, diesen Wunsch zunächst ihren Freunden mitzuteilen. "Hilfreich ist es sicherlich auch, sich mit einigen Freunden gemeinsam auf den Weg zu machen, um die durchaus sehr nützlichen Kommunikationsmöglichkeiten des Smartphones in Zukunft zielgerichteter und sparsamer einzusetzen." Freitag empfiehlt konkrete Entscheidungen: "Wenn ich mit jemandem spreche, lasse ich mich nicht von meinem Smartphone unterbrechen. Oder aber: Nach 22 Uhr antworte ich grundsätzlich nicht mehr auf Nachrichten."

Eltern müssen die Kinder begleiten

Der Diplompädagoge sieht auch die Erziehungsberechtigten in der Verantwortung: "Eltern sollten sich, bevor sie ihren Kindern ein Mobiltelefon mit Internetzugang kaufen, eingehend mit den möglichen Folgen und der Dynamik, die dadurch in Gang kommen kann, beschäftigen und sich die Frage stellen, ob ihre Kinder diese Verantwortung bereits selber tragen können." In vielen Fällen hätten diese mehr digitale Kommunikation zur Verfügung, als es ihrer Persönlichkeitsreife entspreche. "Eltern versuchen dann, Regeln einzufordern, zu deren Einhaltung ihre Kinder noch gar nicht in der Lage sind. Das ist frustrierend und beziehungsschädigend für beide Seiten." Stattdessen sollten Vater und Mutter sich Zeit nehmen, ihre Kinder im Umgang mit dem mobilen Endgerät zu begleiten. Sie wirkten auch stark durch ihr Vorbildverhalten auf die Jugendlichen ein. (idea)

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