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Wahrheit und Toleranz schließen einander nicht aus

(AdventEcho online, 13.2.2009) Der biblische Anspruch, eine Wahrheit für alle Menschen zu haben, und das Bekenntnis zur Toleranz gegenüber anderen Religionen schließen einander nicht aus. Das erklärte der Evangelist Pfarrer Ulrich Parzany (Kassel) bei der Jahresversammlung der württembergischen Ludwig-Hofacker-Vereinigung am 7. Februar in Korntal bei Stuttgart. Nach christlicher Überzeugung, so der langjährige Generalsekretär des CVJM-Gesamtverbandes, ist Jesus Christus für alle Menschen gestorben, um ihnen einen Zugang zu Gott zu ermöglichen. Diese Wahrheit sei nicht verhandelbar, sagte Parzany vor rund 600 Besuchern. Deshalb könnten Christen auch dem Toleranzbegriff des Dichters Ephraim Lessing (1729-1781) nicht zustimmen, dass nur die Wirkung einer Religion über ihren Wahrheitsgehalt entscheide. Ebenso wenig stimme die Behauptung des Soziologen Ulrich Beck (München), dass eine Religion nur dann wertvoll sei, wenn sie zum Frieden in der Welt beitrage.

Es gibt unvereinbare Überzeugungen

Stattdessen plädierte Parzany für Toleranz in der Definition des Philosophen Jürgen Habermas (Frankfurt am Main). Danach sollen die Vertreter von Religionen und Weltanschauungen akzeptieren, dass es unvereinbare Überzeugungen gibt, und sich als Demokraten dafür einsetzen, dass jeder seine Überzeugung ohne Angst vor Repressalien äußern und für sie werben kann. Einen politischen Machtanspruch, wie ihn die Kirchen Jahrhunderte lang erhoben hätten und der Islam bis heute propagiere, lehnte Parzany ab. Zum Öffentlichkeitsauftrag des christlichen Glaubens gehöre auch, sich an gesellschaftlichen Diskussionen über einen ethischen Grundkonsens zu beteiligen. Für Christen gelte außerdem die Verpflichtung zur Feindesliebe, die der größte Beitrag zum Frieden zwischen den Menschen sei.

Warnung vor Machtanspruch islamischer Gruppen

Dass islamische Gruppen einen gesellschaftspolitischen Machtanspruch erheben, beobachtet auch der württembergische Islamexperte Kirchenrat i. R. Albrecht Hauser (Korntal bei Stuttgart). Zur Strategie muslimischer Meinungsbildner gehöre, die einheimische Bevölkerung mit islamischen Themen zu beschäftigen, etwa dem Tragen von Kopftüchern, sagte Hauser in einem Seminar. Er stellt bei Medien und Gerichten ein wachsendes Verständnis für muslimische Anliegen fest. Zugleich wende sich der organisierte Islam zunehmend gegen eine Integration in die deutsche Gesellschaft. Laut Hauser setzen sich führende Muslime dafür ein, dass sich islamische Gemeinden von der übrigen Gesellschaft abschotten, um ihr Zusammenleben nach islamischem Recht gestalten zu können. Diesem Bemühen, den islamischen Einfluss in Deutschland zu vergrößern, müsse entschieden widerstanden werden, forderte Hauser. (idea)

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