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Ganzheitliche Hilfe für Opfer der Genitalverstümmelung in Berlin

("Adventisten heute"-Aktuell, 2.8.2013) Mindestens 150 Millionen Frauen auf dieser Welt wurden Opfer von weiblicher Genitalverstümmlung (female genital mutilation, FGM). Noch immer werden jährlich mindestens drei Millionen Mädchen in Afrika, Asien, aber auch in Europa, den USA und Australien genital verstümmelt. Seit über 12 Jahren kämpft Waris Dirie (weltweit bekannt geworden durch ihre verfilmte Autobiografie "Wüstenblume") gegen die FGM. Sie ist Gründerin der Desert Flower Foundation (Wüstenblume-Stiftung), die das Ziel hat, diesem Verbrechen durch Öffentlichkeit- und Netzwerkarbeit, Informationsveranstaltungen und Schulungen sowie durch Direkthilfe ein Ende zu setzen.
Wie die Leitung des Krankenhauses Waldfriede in Berlin mitteilt, startet am 11. September 2013 das "Desert Flower Center" Waldfriede seine Arbeit mit einer feierlichen Eröffnung und Fachvorträgen. Zu den geladenen Gästen der Veranstaltung im Krankenhaus Waldfriede in Berlin (Zehlendorf) zählen neben der Schirmherrin Waris Dirie unter anderem Sabine Leutheusser-Schnarrenberger, Bundesministerin für Justiz, Thomas Heilmann, Senator für Justiz und Verbraucherschutz, Barbara Loth, Staatssekretärin in der Senatsverwaltung für Arbeit, Integration und Frauen, und Dr. Pierre Foldes, Entwickler einer weltweit einmaligen Operationsmethode zur Rekonstruktion der weiblichen Genitalien nach FGM.
Waris Dirie, 48, ehemaliges Model und UN-Sonderbotschafterin, setzt sich seit 2002 mit ihrer in Wien angesiedelten "Desert Flower Foundation" für die Rechte afrikanischer Frauen und gegen das Ritual der Beschneidung ein. Mit gerade einmal fünf Jahren wurde die gebürtige Somalierin selbst Opfer von Genitalverstümmelung. Ihren Lebens- und Leidensweg verarbeitete sie in mehreren Romanen. Ihr wohl bekanntestes Buch "Wüstenblume" erreichte weltweit eine Auflage von elf Millionen Exemplare; 2009 folgte die nicht weniger erfolgreiche Verfilmung ihrer bewegenden Geschichte.
Alle elf Sekunden wird ein Mädchen durch die sogenannte rituelle Beschneidung der weiblichen Genitalien verstümmelt. Jeden Tag teilen 8.000 Mädchen dieses Schicksal. Die FGM wird nicht nur in Ländern Afrikas praktiziert, sondern auch dort, wo es eigentlich verboten ist. Selbst in Deutschland leben circa 50.000 Opfer mit Genitalverstümmelung! Um den zutiefst traumatisierten Frauen ein Stück der verlorenen Lebensqualität zurückzugeben, wird sich das Krankenhaus Waldfriede als erstes europäisches Krankenhaus ganzheitlich der Probleme beschnittener Frauen annehmen. Neben hochspezialisierten Beckenbodenchirurgen stehen im "Desert Flower Center" Waldfriede ebenso Psychologen, Seelsorger, Sozialdienst und Selbsthilfegruppen für eine weitergehende bzw. ergänzende Betreuung bereit. Dank der langjährigen Spezialisierung des Krankenhauses Waldfriede auf die Darm- und Beckenbodenchirurgie können hier infolge der Beschneidung inkontinent gewordene Frauen auch sehr spezielle Operationen erhalten.
Bereits jetzt gebe es viele Anfragen von FGM-Betroffenen in Berlin und laut Bernd Quoß, Geschäftsführer des Krankenhauses Waldfriede, liege bei der Zentrale der Stiftung in Wien eine lange Warteliste vor. In Verbindung mit Waldfriede kam Waris Dirie durch den Besuch eines internationale Koloproktologiekongresses, der 2012 stattfand und unter anderem vom Krankenhaus Waldfriede organisiert wurde.
Das seit 1920 in Berlin-Zehlendorf bestehende Akutkrankenhaus Waldfriede ist eine Einrichtung der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten und verfügt über 170 Betten Jährlich werden im Netzwerk Waldfriede ca. 60.000 Patienten ambulant und stationär betreut. (KKW/edp)


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