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"Es sind glückliche Kinder" (Zum Welt-Down-Syndrom-Tag)

("Adventisten heute"-Aktuell, 28.3.2014) Am 21. März war Welt-Down-Syndrom-Tag. Für Amelie Mahlstedt brach vor 6 Jahren eine Welt zusammen, als sie erfuhr, dass ihre zweite Tochter mit Trisomie 21 geboren wurde. Heute sieht es die 37-Jährige völlig anders: "Sie hat meine Wertigkeiten zurechtgerückt." Ein Porträt von Matthias Pankau.
Am Anfang war der Schock. "Ja, sie hat einige typische Indikatoren für Trisomie 21", erklärte der Arzt Amelie Mahlstedt in Leipzig. Ihre Tochter Lola hatte erst eine Stunde zuvor das Licht der Welt erblickt. Und nun so eine Diagnose! Die Gefühle der jungen Frau spielten verrückt: "Eine schwarze Wand. Hoch bis zum Himmel. Darauf stand es. In riesigen Lettern. Sie hat es: Trisomie 21. Down-Syndrom!"

Aufwachen aus diesem Traum

Amelie Mahlstedt wollte aufwachen aus diesem Traum, der doch keiner war. Beruhigen konnten sie erst die Worte der Oberärztin, die am nächsten Tag mit ihr sprach. Eines müsse sie wissen, erklärte ihr die Medizinerin: "Kinder mit Down-Syndrom sind glückliche Kinder." Auch dürfe man die Erwartungen an sie nicht zu niedrig stecken. Viele machten heute einen richtigen Schul-, manche sogar einen Universitätsabschluss. Balsam für die Seele der ehrgeizigen Frau, die erst wenige Tage vor Lolas Geburt ihre Doktorarbeit verteidigt hatte. Aus ihrem Kind konnte etwas werden. Aber besonders ein Satz der Ärztin ging ihr nicht aus dem Kopf: Es sind glückliche Kinder. Es ging gar nicht um sie als Mutter, um ihr Wohl, jedenfalls nicht in erster Linie. Entscheidend war, dass Lola glücklich ist.

Gott beauftragt seine Engel

Die Oberärztin hatte ihr ein Buch in die Hand gedrückt, das ihr eine Antwort gab auf die Frage nach dem Warum. Es trug den Titel "Außergewöhnlich". Besonders beeindruckend fand Amelie Mahlstedt eine Geschichte. Darin beauftragt Gott seine Engel damit, die Kinder an ihre zukünftigen Eltern zu verteilen. Und er bestimmt, wer welches Kind erhält - je nach Fähigkeiten der Eltern. Einer Frau gibt er ein Kind mit Behinderung. Der Engel ist entsetzt und fragt, warum gerade diese Frau ein behindertes Kind bekommen solle, sie sei doch so glücklich. Ja eben deswegen, entgegnet Gott, weil sie es tragen könne.

"Ich war auserwählt"

Diese Episode ermöglichte Amelie Mahlstedt eine völlig neue Perspektive: "Ich war auserwählt!" Das war eine Art eiserne Ration, von der sie in Anfechtungen, die es gab und gibt, zehren konnte. Kraft schöpft sie dabei aus ihrem Glauben. Nach einem Gottesdienstbesuch schrieb sie kürzlich in ihren Internet-Blog: "Wie furchtbar ist die Vorstellung, nur auf die Werte unserer geltenden Gesellschaftsordnung angewiesen zu sein. Und wie befreiend, sich in Gottes Gnade fallen lassen zu dürfen. Der so großzügig ist. Da erschien mir die Vorstellung, Teil der Kirche zu sein, plötzlich als ein großes Geschenk. Und ich fragte mich, warum die Kirchen nicht viel mehr Zulauf bekommen in solch harten Zeiten."

Sie rückte meine Werte zurecht

Ihre Tochter Lola habe ihr einen dankbaren Blick auf das Leben geschenkt, bekennt Amelie Mahlstedt: "Sie hat die Wertigkeiten zurechtgerückt." Die inzwischen dreifache Mutter möchte auch andere betroffene Eltern ermutigen, sich selbst und ihrem Kind zu vertrauen; dass es sich seinen Platz in der Welt erobern wird, so wie Lola. Die jetzt Sechsjährige kommt im Sommer in die Schule - in eine ganz "normale" übrigens, mit Integrationsplätzen. (idea)




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