Die Unionsparteien haben bei der Bundestagswahl am 26. September auch unter Kirchenmitgliedern stark an Rückhalt verloren. Das geht aus einer Wahltagsbefragung der Forschungsgruppe Wahlen (Mannheim) hervor. Traditionell entschieden sich auch bei dieser Wahl mehr Katholiken (35 Prozent) als Protestanten (24 Prozent) für die Unionsparteien. Gegenüber der Wahl vor vier Jahren verloren CDU/CSU damit aber sowohl bei den katholischen Wählern als auch bei den Protestanten neun Prozentpunkte. Die SPD holte jetzt bei den Protestanten mit 30 Prozent deutlich mehr Stimmen als vor vier Jahren (24 Prozent). Bei den Katholiken gewann die SPD mit 23 Prozent ebenfalls hinzu (2017: 18 Prozent). Die AfD erreichte bei Protestanten einen leicht höheren Anteil (9 Prozent – 2017: 11 Prozent) als bei Katholiken (8 Prozent – 2017: 9 Prozent). Die FDP erzielte wie schon im Jahr 2017 in beiden konfessionellen Lagern jeweils elf Prozent. Die Grünen schnitten bei den Evangelischen (15 Prozent – 2017: 10 Prozent) etwas besser ab als bei Katholiken (13 Prozent – 2017: 8 Prozent). „Die Linke“ hat bei Kirchenmitgliedern den geringsten Zuspruch: drei Prozent bei den Katholiken und vier Prozent bei den Protestanten.
Bei den Konfessionslosen lagen die AfD (14 Prozent), die Linken (8 Prozent) und die Grünen (18 Prozent) über ihrem Gesamtergebnis. Die FDP kam bei den Konfessionslosen auf zwölf Prozent, die SPD auf 23 Prozent und die CDU nur auf 15 Prozent. Nach dem vorläufigen amtlichen Endergebnis erhielt die SPD 25,7 Prozent (+5,2 Prozentpunkte), die CDU/CSU 24,1 Prozent (-8,9), Bündnis 90/Die Grünen 14,8 Prozent (+5,8), die FDP 11,5 Prozent (+0,7), die AfD 10,3 Prozent (-2,3) und „Die Linke“ 4,9 Prozent (-4,3). Wegen drei gewonnener Wahlkreise ist die Linkspartei trotz Scheiterns an der Fünf-Prozent-Hürde im Parlament.