(“Adventisten heute”-Aktuell, 29.4.2011) Die Theologische Hochschule der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Friedensau bei Magdeburg führt am 13. Mai die Fachtagung “Wie viel Ethik gestattet sich die Medizin? – Zu Kybernetik des Gesundheitssystems” durch.
Zum Thema “Ethik als Steuerungsprinzip? – Zur Finanzierung des Gesundheitssystems” spricht Bernd Quoss, Geschäftsführer des Krankenhauses “Waldfriede” (Berlin). Professor Dr. Dr. Klaus Dörner, Emeritus der Universität Witten/Herdecke, behandelt aus Sicht eines Psychiaters die Frage “Woran erkennen wir, dass Ethik in der Medizin eine Rolle spielt?”. Mit “Ethik in der Kinderonkologie” befasst sich Professor Dr. Dr. Günter Henze, Klinikdirektor am Virchow Klinikum in Berlin. Professor Rainer Patjens von der Dualen Hochschule Baden-Württemberg (Stuttgart) sieht die “Ethik im juristischen Spannungsfeld der Medizin”. Rechtsanwalt Christoph von Mohl, Vorstand der Stiftung Vorsorgedatenbank (Dresden), stellt die “Patientenverfügung als Ausdrucksbekundung einer menschenwürdigen Medizin” dar. Außerdem sprechen Professorin Dr. Dr. Silvia Hedenigg (Friedensau) über “Kommunikationskompetenz und Shared decision making als Ausdruck ethischer Handlungskompetenz” und der Prorektor der Theologischen Hochschule und Dozent für Gesundheitswissenschaften, Dr. med. Edgar Voltmer, zum Thema “Behandlungsfehler als ethische Herausforderung”.
“Unser Gesundheitssystem wird maßgeblich von zwei Motivationsgrößen bestimmt: den biomedizinisch-technischen Fortschrittsbemühungen und der Finanzierbarkeit von Gesundheit”, stellt Professorin Silvia Hedenigg, Studiengangsleiterin Sozial- und Gesundheitsmanagement (M.A.) im Fachbereich “Christliches Sozialwesen” an der Theologischen Hochschule, fest. Bereits während der interdisziplinären Fachtagung der Hochschule “In Sorge um das Gesundheitssystem” im Mai 2009 sei deutlich geworden, dass die entscheidenden Fragen im Hinblick auf die Zukunftsfähigkeit unseres Gesundheitssystems ethischer Natur seien. Bei der jetzigen Friedensauer Fachtagung gehe es darum, die komplexen Herausforderungen im Medizin- und Gesundheitssystem anders zu denken und wahrzunehmen. Hedenigg ist davon überzeugt: “Je vielfältiger, kontrastreicher, kreativer wir gemeinsam nach den Impulsen der Ethik für die Medizin fragen und unterschiedliche Disziplinen zur Sprache kommen, desto eher können wir Ethik in der Medizin auch mit erfinden und gestalten.” (ThHF)
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