(“Adventisten heute”-Aktuell, 17.4.2015) Einer der weltweit renommiertesten Genetiker hat sich in seinem Leben vom Atheisten zum Christen gewandelt. Der US-Amerikaner Francis S. Collins, Direktor der Nationalen Gesundheitsinstitute in Bethesda (Bundesstaat Maryland), leitete von 1993 an das Humangenomprojekt zur vollständigen Entschlüsselung des menschlichen Erbgutes. Die Forschung öffnete ihm die Augen für die Großartigkeit und Komplexität des DNS-Moleküls, dem Träger der Erbinformation.
“Gottes Software” entschlüsselt
Man könne nur staunen, dass im Zellkern “Gottes Software” des Lebens sitze, so Collins. Im Jahr 2012 erschien in Deutschland sein Buch “Gott und die Gene: Ein Naturwissenschaftler entschlüsselt die Sprache Gottes”. Doch bis zu dieser Erkenntnis war es für den heute 64-Jährigen ein langer Weg. Er wuchs in einer wenig religiösen Familie auf. Bis zum Universitätsstudium verstand er sich als Gottesleugner. Der Glaube erschien ihm als eine irrationale und emotionale Angelegenheit. Doch die Begegnung mit sterbenskranken Patienten ließ ihn ins Grübeln kommen. Beim Nachforschen habe er mit Erstaunen festgestellt, dass es gute Gründe für die Existenz Gottes gebe. Seine Annahme, dass es keinen Gott gebe, schien ihm schließlich als die am wenigsten plausible.
Es muss einen Schöpfer geben
Im Grunde sei es ein Wunder, dass es das Universum in seiner Komplexität und mit seinen mathematisch präzisen Abläufen überhaupt gebe. Ein unvoreingenommener Beobachter sei geradezu gezwungen, daraus zu schließen, dass ein Schöpfer dahinter stehen müsse. Collins sieht Gottes Handeln auch in der Evolution. Zudem ist er überzeugt, dass sich Naturwissenschaft und Glaube gegenseitig bereichern können. Manche wichtige Fragen könne die Naturwissenschaft gar nicht beantworten – zum Beispiel: “Warum gibt es überhaupt etwas und nicht einfach nichts. Warum sind wir hier?” (idea)