(“Adventisten heute”-Aktuell, 20.3.2015) Israelische Hotels dürfen seit kurzem Weihnachtsbäume und andere christliche Symbole aufstellen, ohne Gefahr zu laufen, ihr “Koscher-Zertifikat” zu verlieren. Das sieht eine neue Richtlinie vor, die das israelische Oberrabbinat (Jerusalem) nach einer Petition der Nichtregierungsorganisation Hiddush (Erneuerung) erlassen hat. Hiddush setzt sich für Religionsfreiheit in dem Land ein.
Bisher war es üblich, dass Hotels für Bezüge zu “heidnischen Festen” wie Weihnachten das Prädikat “koscher” aberkannt wurde. Mit der Erlaubnis, künftig christliche Symbole zeigen zu dürfen, gehen weitere Änderungen für Hotels einher. Sie dürfen nun auch am Sabbat jüdische Mitarbeiter an der Rezeption für Geldgeschäfte einsetzen. Bisher blieb diese Aufgabe von Freitag- bis Samstagabend Nichtjuden vorbehalten. Auch sollen neben den sogenannten Sabbat-Aufzügen ab sofort auch normale Lifte an jüdischen Feiertagen erlaubt werden. Ein Sabbat-Aufzug hält automatisch auf jedem Stockwerk, da religiösen Juden an diesem Tag das Drücken der Fahrstuhlknöpfe verboten ist.
Für Hotels überlebenswichtig
“Unser Erfolg wird den jüdischen und nicht-jüdischen Gruppen in Israel endlich die Freiheit geben und ihnen den Respekt zollen, den sie verdienen”, sagte der Präsident von Hiddush, der Rabbiner Uri Regev. Zuvor hatte bereits der Oberste Gerichtshof geurteilt, dass das Oberrabbinat ein Koscher-Zertifikat nicht deswegen verweigern darf, weil in dem Hotel etwa der Sabbat oder bestimmte Sittlichkeitsregeln nicht eingehalten werden. Für die meisten Hotels ist das Koscher-Zertifikat überlebenswichtig, da sich die meisten religiösen Juden ansonsten weigern, dort zu übernachten. (idea)