(“Adventisten heute”-Aktuell, 29.6.2010) Höhepunkt des Tages war für die Delegierten der Euro-Afrika-Division (EUD) der Auftritt am Abend, um unsere Länder und die Arbeit der Adventgemeinden dort vorzustellen. Um es vorwegzunehmen: Ich habe hinterher nur positive Rückmeldungen bekommen. Ein Angestellter der Generalkonferenz (GK, Weltkirchenleitung) sagte mir, er sei begeistert von der diesjährigen Vorstellung der EUD, nachdem in vergangenen GK-Vollversammlungen unser Beitrag eher langweilig gewesen wäre. Diesmal fand er den Beitrag sehr dynamisch. Das Video hätte sehr gut dargestellt, wie viel im Bereich der EUD zur Verbreitung der Guten Nachricht und zur Stärkung der Gemeinden getan werde.
Süßes gab es später
Da es nicht erlaubt wurde – wie geplant – Toblerone-Schokoladenriegel auf die Delegierten zu werfen, lud nach der Präsentation der wiedergewählte Präsident der EUD, Pastor Bruno Vertallier, die Delegierten ein, sich das süße Präsent am Stand der Division in der Ausstellungshalle abzuholen. Dem akustischen Echo nach wollten viele dies tun. (Ich selbst habe die Ausstellung bisher noch nicht besuchen können. Kommt noch. Mit den Bildern dazu, natürlich.)
Farbenprächtig und sehr laut
Wie jedes Mal sorgten die Vertreter der Interamerikanischen Division für fröhliche Unruhe und bewundernswerte Farbenpracht: Sie vertreten nicht nur die größte Division, sondern deren Sprache (Spanisch) ist auch die am weitesten verbreitete (Mutter-)Sprache der adventistischen Welt. Ich habe es genossen, sie vor ihrem Auftritt zu fotografieren, und offenkundig hatten auch sie ihre Freude daran! Und als ich mich einmal auf Spanisch bedankte, kam eine junge Frau auf mich zu, fragte mich, ob ich Spanier sei, und gratulierte mir zum gerade errungenen Sieg der Spanier gegen Portugal bei der WM. Sehr nett, sehr gut informiert!
Sie unterhielten sich sehr laut, während sie den Einzug vorbereiteten. Und da sie sich in der Halle vereinigungs- und verbandsweise aufgestellt hatten und Dutzende von Delegierten sie fotografieren wollten, herrschte eine große Unruhe im ersten Teil des Abends. Als die EUD-Delegation (vor ihnen) dran war, war es glücklicherweise ruhig, weil die Interamerikaner außerhalb der Halle auf dem Weg zur Bühne waren. Während ihres Auftritts später auf der Bühne brach das Chaos völlig aus, als die Massen nach vorne gingen, um zu fotografieren. Ich hatte meine Bilder (die Nahaufnahmen) schon in der Kamera, so begnügte ich mich nun mit den Tele-Bildern von der Pressetribüne aus.
Viele leeren Stühle
Wer es sich einrichten kann, besucht die Morgenandachten, die – wunderschön musikalisch umrahmt – um 9.30 Uhr beginnen. An diesem Dienstag hielt Steve Riley aus Trinidad (Tobago, Interamerika Division) eine sehr lebendige und persönliche Andacht, ausgehend von der Josefgeschichte. Meistens sind um diese Morgenzeit die Reihen leider ziemlich gelichtet. Zeitweise sind die vielen Lücken sogar auch während der Geschäftssitzungen auszumachen. Dies wurde bereits zwei- oder dreimal thematisiert. Schon bei früheren Vollversammlungen (wie z. B. 2000 in Toronto) fehlten zeitweise ganze Delegationen, weil sie einen Ausflug machten. Aber das fiel bisher nur sporadisch auf. Hier in Atlanta kommt das sehr (zu) häufig vor. Schade!
Zeitvergeudung
Leider kommt es täglich vor, dass die Delegierten sich sehr lange mit Nebensächlichkeiten aufhalten. Heute zum Beispiel wurde viel Zeit mit der Klärung der Frage, ob eine neu eingerichtete Unterabteilung der Adventjugend “Ambassadors Club” (Botschafter-Club) oder “Ambassadors Ministries” (Botschafter-Dienste) heißen soll. Wesentlicheres zum Punkt hatte Robert Folkenberg jun. zu sagen. Er bemängelte nämlich, dass wir “Programme und Abteilungen” für die Jugend schaffen, es aber versäumen, junge Leute in Leitungsaufgaben zu wählen.
Noch schlimmer war die halbstündige Diskussion darüber, wie häufig man im Jahr Gemeindestunden halten sollte (Vorschlag der Gemeindeordnung-Kommission: mindestens einmal im Jahr). Ein deutscher Delegierter (Christian Goltz) erinnerte daran, dass Erweckung und Reformation sicher nicht durch Gemeindestunden zu erreichen seien, und ein holländischer Delegierter plädierte dafür, lieber die Anzahl zu verringern, “damit wir zu unserer eigentlichen Arbeit kommen”. Wieder ein deutscher Delegierter (Dennis Meier) stellte einen Antrag auf sofortige Abstimmung. Dieser wurde mit Erleichterung angenommen.
Die hier “vergeudete” Zeit sollte uns später bei wichtigeren Themen fehlen, so zum Beispiel beim Gespräch über die Stellungnahme zur Schöpfung. (edp)
Bildergalerie
(alle Fotos, falls nichts anderes angegeben: edp)