Der Oberste Gerichtshof der USA (Supreme Court/Washington D.C.) hat entschieden, dass Christen nicht zu Sonntagsarbeit gezwungen werden dürfen. Das berichtete das Internetportal Christian Post. Die Richter hoben mit ihrer einstimmigen Entscheidung das frühere Urteil eines Bezirksgerichts gegen einen christlichen Paketboten auf. Gerald Groff (Lancaster County im US-Bundesstaat Pennsylvania) war entlassen worden, weil er sich weigerte, eine Sonntagsschicht zu übernehmen. Das Unternehmen United States Postal Service (Postdienst der Vereinigten Staaten) hatte ihm zunächst erlaubt, an Sonntagen nicht zu arbeiten. Im Gegenzug übernahm Groff zusätzliche Schichten an anderen Wochentagen. Später verlangte sein Vorgesetzter aber von ihm, auch sonntags zu arbeiten. Groff klagte daraufhin gegen seinen Arbeitgeber und berief sich auf die Religionsfreiheit.
Im Mai 2022 entschied ein Bezirksgericht in Philadelphia gegen ihn. Es erklärte, dass es für das Unternehmen eine unzumutbare Härte darstelle, andere Mitarbeiter zu Überstunden zu zwingen, um ihn für den Sonntag freizustellen. Dagegen legte Groff Berufung ein. Der Supreme Court erklärte jetzt in seinem Urteil, das Unternehmen könne sich nicht einfach auf diese „unzumutbare Härte“ berufen. Es müsse auch andere Möglichkeiten prüfen, Angestellten einen arbeitsfreien Sonntag zu ermöglichen, etwa einen freiwilligen Schichtwechsel. Ein Berater der Menschenrechtsorganisation Independence Law Center (Zentrum für Unabhängigkeitsrecht/Harrisburg im US-Bundesstaat Pennsylvania), die Groff bei seiner Klage unterstützte, erklärte nach dem Urteil: „Die Einhaltung des Sabbattages ist für viele Glaubensrichtungen von entscheidender Bedeutung – ein von Gott verordneter Tag.“ Niemand dürfe gezwungen werden, „den Sabbat zu missachten, um einen Job zu behalten“.