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“Stunde der Kraft” stellt sich neu auf

Von: ADVENT VERLAG Datum Beitrag: 13.07.2012 Kommentare: Keine Kommentare Tags:

(“Adventisten heute”-Aktuell, 13.7.2012) Neue Prediger und traditionelle Musik: Der weltweit verbreitete Fernsehgottesdienst “Hour of Power” (Stunde der Kraft) richtet sich neu aus. Anstelle des Gründers, Pfarrer Robert H. Schuller (85), und seiner Tochter Sheila Schuller Coleman werden vor allem sein Enkel Bobby Schuller und sein langjähriger Weggefährte Lawrence Wilkes predigen. Dieser ist Übergangspastor der Crystal Cathedral (Glaskathedrale), in der der weltweit ausgestrahlte Gottesdienst wöchentlich aufgezeichnet wird. In Deutschland ist er über die Sender Tele 5, Rhein-Main TV und Bibel TV zu sehen.

Orgel und Kirchenchor anstelle Lobpreismusik

Bobby Schuller, Pastor der “Tree of Life Community” (Lebensbaum-Gemeinschaft) in Orange (Kalifornien), startet am 15. Juli eine Predigtreihe zum Thema “Glück”. Er ist ein Sohn von Robert A. Schuller (57), der sich 2008 von dem Missionswerk und der Gemeinde seines Vaters getrennt hatte. Außerdem werden Gastredner auftreten, etwa Kay Warren, Ehefrau des Pastors der Saddleback-Gemeinde und Bestsellerautors Rick Warren (Lake Forest/Kalifornien). Im Musikstil wird die “Stunde der Kraft” laut Handrich wieder an alte Traditionen anknüpfen. Anstelle moderner Lobpreismusik werden die große Orgel und der Kirchenchor im Gottesdienst zu hören sein. Wie Handrich gegenüber idea sagte, dauern die deutschsprachigen Ausstrahlungen der “Stunde der Kraft” weiterhin eine Stunde. In Teilen Nordamerikas wurden sie aus Kostengründen auf eine halbe Stunde gekürzt.

Turbulente Zeiten für die Glaskathedralengemeinde

Die Glaskathedralengemeinde und das US-Missionswerk der “Stunde der Kraft” haben eine turbulente Zeit durchlebt. Robert H. Schuller, seine Frau Arvella, seine Tochter Sheila Schuller Coleman, und ihr Mann Jim Coleman, sowie die Produzenten Jim und Gretchen Penner – Schullers Schwiegersohn und Tochter – haben sich von dem Missionswerk getrennt. Auslöser war unter anderem ein Streit über die künftige Ausrichtung der Programme, die eine mit positivem Denken verbundene Glaubensbotschaft verbreiten. Schuller Coleman gründete eine neue Gemeinde unter dem Namen “Hope Center of Christ” (Hoffnungszentrum Christi).
1980 war die mit 10.000 Glasscheiben sowie 2.700 Sitzplätzen ausgestattete Glaskathedrale eingeweiht worden. Die Gemeinde wuchs auf bis zu etwa 10.000 Mitglieder. 2008 kam es zum Zwist in der Großfamilie Schuller, die in der Leitung stark vertreten war. Im Oktober 2010 musste die Gemeinde Insolvenz anmelden, weil sie mit über 50 Millionen US-Dollar in der Kreide stand. Im Februar 2012 wurde sie für 57,5 Millionen US-Dollar (46 Millionen Euro) an die katholische Diözese von Orange County verkauft. Diese räumte der reformierten Gemeinde ein Mietrecht über drei Jahre ein. Sie hat auch die Möglichkeit, in die nahe gelegene katholische St. Callistus-Pfarrei umzuziehen.

Streit um Geld

Zur Spaltung beigetragen haben nicht nur unterschiedliche Vorstellungen von der geistlichen Ausrichtung der Gemeinde und des Fernsehgottesdienstes, sondern auch Streit um Geld. Nach seinem Abschied erhob Robert H. Schuller in einer Videobotschaft schwere Anschuldigungen gegen die Gemeindeleitung: Seine Altersversorgung sei bedroht. Jahrzehntelang habe er auf Honorare für seine Bücher, Schriften und anderes geistiges Eigentum zugunsten der Gemeinde verzichtet und darauf vertraut, dass die Gemeinde ihn im Ruhestand versorgen würde. Man habe auch einen entsprechenden Vertrag abgeschlossen. Doch die neue Gemeindeleitung wolle ihn nicht erfüllen. Nach Angaben der Lokalzeitung Orange County Register sollten den Schullers pro Jahr bis zu 120.000 Dollar (92.000 Euro) Wohngeld und 198.000 Dollar (152.000 Euro) Einkünfte aus Honoraren zustehen. Wegen Vertragsbruchs haben die Schullers die neue Gemeindeleitung verklagt. Es gehe um einen Gesamtbetrag von 5,5 Millionen Dollar (4,2 Millionen Euro). (idea)

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