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Studie: Druck auf religiöse Minderheiten nimmt zu

Von: ideauser Datum Beitrag: 19.07.2019 Kommentare: Keine Kommentare Tags: , , , , , , ,

Immer mehr Menschen sind wegen ihres Glaubens staatlichen Beschränkungen und gesellschaftlichen Feindseligkeiten ausgesetzt. Das geht aus einer Studie des US-amerikanischen Meinungsforschungsinstituts Pew Research (Washington) hervor, die den Zeitraum von 2007 bis 2017 umfasst. Besonders betroffen seien der Nahe Osten und Nordafrika, aber auch in Asien und Europa wachse der Druck auf religiöse Minderheiten. 52 Regierungen, darunter bevölkerungsreiche Länder wie China, Indonesien und Russland, legten bestimmten Religionsgruppen „starke“ oder „sehr starke“ Beschränkungen auf. 2007 seien es noch 40 Länder gewesen. Die Zahl der Staaten, in denen religiöse Minderheiten in hohem Maß gesellschaftliche Anfeindungen erleben, ist demnach von 39 (2007) auf 56 (2017) gestiegen. Im Jahr 2017 sortierte Pew zehn Länder in die oberste Kategorie mit „sehr starken“ gesellschaftlichen Feindseligkeiten ein: Bangladesch, Zentralafrika, Ägypten, Indien, Irak, Israel, Nigeria, Pakistan, Syrien und Jemen. Im Nahen Osten bevorzugten 19 von 20 Ländern (Ausnahme: Libanon) eine Religion. Von Israel abgesehen sei das der Islam. Staatliche Restriktionen von Minderheitenreligionen seien dort besonders stark ausgeprägt.

In Saudi-Arabien ist es verboten, dem islamischen Recht zu widersprechen

In Saudi-Arabien etwa kriminalisiere seit dem November 2017 ein Anti-Terrorgesetz jeden, „der direkt oder indirekt die Religion oder die Gerechtigkeit des Königs oder des Kronprinzen in Frage stellt“. Zudem seien die „die Förderung atheistischer Ideologien in jeglicher Form“ ebenso verboten wie jeder Versuch, „die Grundlagen des Islam anzuzweifeln“ oder Veröffentlichungen, die „den Bestimmungen des islamischen Rechts widersprechen“. Nichtmuslimische Religionen dürften öffentlich nicht ausgeübt werden und Muslime nicht konvertieren. Religiöse Einschränkungen gibt es laut der Studie aber auch auf dem europäischen Kontinent, etwa beim Tragen „religiöser Kleidung“ oder religiöser Symbole. Habe es 2007 nur fünf Länder mit entsprechenden Vorschriften gegeben, seien es 2017 bereits 20 gewesen. In Bosnien und Herzegowina etwa sei es Mitarbeitern von Justizbehörden untersagt, bei der Arbeit „religiöse Insignien“ zu tragen. Frankreich habe 2011 die Vollverschleierung und damit muslimischen Frauen das Tragen der Burka oder des Niqab in der Öffentlichkeit verboten. Das Pew-Institut untersuchte insgesamt 198 Länder. Der Bericht stützt sich den Angaben zufolge auf Daten von Nichtregierungsorganisationen, Regierungen und den Vereinten Nationen.

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