Hoffnung ist nach Ansicht von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier „heute die vielleicht wichtigste Botschaft, die die Kirche der Welt geben kann“. Das sagte er in seinem Grußwort zur Eröffnung des 39. Deutschen Evangelischen Kirchentages am 30. April in Hannover. In seiner Ansprache griff Steinmeier das Kirchentagsmotto „mutig, stark, beherzt“ (angelehnt an 1. Korinther 16,13-14) auf. „Wir alle könnten, jeder von uns, sicher selber noch ein Stück mutiger, stärker, beherzter sein, als wir sind“, so der Bundespräsident. Die gegenwärtigen Aufgaben in Staat und Gesellschaft erforderten den Mut und die Stärke jedes Einzelnen. Das falle aber besonders schwer in einer Zeit, in der „wir jeden Tag mit neuen Nachrichten erwachen, die wieder die uns bekannte Welt auf den Kopf zu stellen scheinen“.
Viele Menschen hätten Angst vor der Zukunft, besonders für ihre Kinder und Kindeskinder. Christen wüssten aber, dass sie Zuversicht haben dürften, „dass die Zukunft offen bleibt, dass wir uns von Bedrängnissen der Gegenwart befreien können“. Weiter sagte das Staatsoberhaupt: „Es ist dieser Zuspruch aus dem Glauben, der es uns ermöglicht, stark und beherzt zu sein, der uns befähigt, in der Gesellschaft und in der Welt zu wirken.“ Der Kirchentag findet noch bis zum 4. Mai in Hannover statt. Zu seinen rund 1.500 Veranstaltungen werden nach Angaben der Veranstalter mindestens 100.000 Besucher erwartet. Der erste Kirchentag fand 1949 als Evangelische Woche in Hannover statt. In diesem Jahr ist er zum fünften Mal in der niedersächsischen Landeshauptstadt zu Gast. Zum Kirchentag 2023 in Nürnberg kamen rund 70.000 Dauerteilnehmer.