(“Adventisten heute”-Aktuell, 7.6.2013) Still sitzen, gehaltvollen Predigten sowie hochwertigen Musikbeiträgen lauschen, ab und zu ein Lied singen – und danach wieder nach Hause fahren: So stellt man sich einen typischen Konferenzsabbat vor. Doch in der Niedersachsen-Bremen-Vereinigung der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten gibt es bei den alle zwei Jahre im geistlichen Rüstzentrum Krelingen stattfindenden Konferenzen viel mehr als das, so auch am 2. Juni.
Das Bedürfnis nach Gemeinschaft wurde sehr ernstgenommen. So wurden die Besucher mit Brötchen und Getränken empfangen, und mittags konnte man seinen eigenen Proviant mit Obst, Snacks und Getränken ergänzen. Zum Tagesabschluss gab es ein kleines Fest mit gegrillten Würstchen pflanzlicher und tierischer Herkunft, Kartoffel- und Krautsalat unter freiem Himmel (bei kühlem Wetter, aber ohne Regen). Für die Kinder gab es ein gesondertes Gottesdienstprogramm und nachmittags viele Angebote zum Spielen und zu kreativer Beschäftigung. Das Konzept scheint gut angenommen zu werden, denn die “Glaubenshalle” in Krelingen war bis zum Bersten gefüllt.
Auch der Gottesdienst trug dazu bei, dass während des Tages eine freundlich-heitere Atmosphäre herrschte. Das Motto des Kongresses “Startklar für unsere Hoffnung – Bereit, wenn’s soweit ist” gab die thematische Richtung vor: Es ging um den “Advent” – die erneute Ankunft von Jesus Christus und unser Warten darauf. Die Predigt hielt Ralf Schönfeld, seit einem Jahr Vorsteher der Niedersachsen-Vereinigung. Er sagte darin: “Nicht der Zeitpunkt der Wiederkunft Christi ist wichtig, sondern dass man darauf vorbereitet ist. Aber wie ist man vorbereitet?” Die Antwort fand er u. a. im Gleichnis Jesu von den klugen und törichten Brautmädchen (Mt 25,1-12). Alle hatten Lampen dabei und alle schliefen ein, weil sich der Bräutigam verspätete. Die Klugen hatten sich jedoch mit einem Vorrat an Lampenöl eingedeckt, weil sie damit rechneten, dass sie sich irren könnten und der Bräutigam doch nicht so schnell käme, wie sie erwarteten. Die Torheit der anderen Brautmädchen bestand in ihrer Selbstsicherheit; sie meinten, sie bräuchten kein Öl, weil sie genau zu wissen glaubten, was passieren würde.
Am Nachmittag verdeutlichte Ralf Schönfeld anhand des biblischen Berichts von der Heilung eines Blinden (Lk 18,35-41), wie wir mit den Herausforderungen umgehen, denen wir bis zur Wiederkunft Christi gegenüberstehen, beispielsweise die Weitergabe des Evangeliums in einer säkularen Umgebung. “Adventisten – das sind Leute die sich um Andere kümmern. Wäre das nicht eine schöne Vision für unsere Gemeinde?”
Noch eine Beobachtung: Die Kollekte fiel um 40 Prozent höher aus, als beim letzten Mal, (die Hälfte davon geht an ein Obdachlosenprojekt in Hannover). Auch das ist eine Botschaft. (Thomas Lobitz)