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Spanien: Evangelisch-theologische Abschlüsse werden anerkannt

Von: ADVENT VERLAG Datum Beitrag: 24.11.2011 Kommentare: Keine Kommentare Tags:

(“Adventisten heute”-Aktuell, 25.11.2011) Am 11. November 2011 genehmigte der Ministerrat das königliche Dekret zur Anerkennung der Universitätsabschlüsse der theologischen Fakultäten, die zum Bund der evangelischen Kirchen Spaniens FEREDE gehören. Neben der Adventistischen Theologischen Fakultät (Sagunto, Valencia) sind das die Theologische Fakultät der spanischen Baptisten UEBE (Alcobendas, Madrid), die überkonfessionelle Internationale Theologische Fakultät IBSTE (Castelldefels, Barcelona), die überkonfessionelle Theologische Fakultät SEUT (El Escorial, Madrid) und die Theologische Fakultät CSTAD der Versammlung Gottes (La Carlota, CÃġrdoba).

Ein historischer Schritt

Evangelische Theologische Ausbildungsstätten gibt es in Spanien seit über 100 Jahren. Deren Abschlüsse wurden bisher jedoch – im Unterschied zu anderen demokratischen Staaten Europas – offiziell nicht anerkannt. Marcos Abbot, Dekan von SEUT, würdigte das Dekret als einen sehr wichtigen historischen Schritt, der dazu beiträgt, evangelische Christen in Spanien als Teil der Gesellschaft anzuerkennen.
“Dies ist ohne Zweifel der wichtigste Erfolg der protestantischen Welt in Spanien seit der Unterzeichnung des Abkommens zwischen dem spanischen Staat und der FEREDE im Jahr 1992”, meinte Miguel Ángel Roig, Dekan der Adventistischen Theologischen Fakultät und Sekretär der Kommission für die Anerkennung der protestantischen theologischen Studienzentren und Abschlüsse. “Dieser Königliche Erlass ist nicht nur für die Institutionen äußerst wichtig, deren Studienabschlüsse nun akkreditiert worden sind, sondern bedeutet auch einen beachtlichen Schritt hin zur demokratischen Normalität in einem Land, in dem die Religionsfreiheit schwere Hindernisse überwinden musste, um sich durchzusetzen. Wir vertrauen darauf, dass es weitere bedeutende Schritte in diese Richtung geben wird.”

Eigenidentität nicht angetastet

Durch diese Anerkennung werde die Eigenidentität der verschiedenen Institutionen in keiner Weise angetastet, auch ändere sich nichts an den bisherigen Zulassungsvorschriften, den dogmatischen Schwerpunkten und der Pastorenausbildung, versicherte Roig. Mit dem nun anerkannten Abschluss könne jeder Student in jeder spanischen oder ausländischen Universität als Master der Theologie postgraduieren und auch promovieren. Im Falle der Adventistischen Theologischen Fakultät werde der BA-Abschluss (“Grado”) und auch der Master-Abschluss in Theologie anerkannt.

Die FEREDE als Verhandlungspartner

Der Bund der evangelischen Kirchen Spaniens FEREDE (FederaciÃġn de Entidades Religiosas Evangélicas de EspaÃḟa), dem sich die meisten evangelischen (Frei-)Kirchen Spaniens angeschlossen haben, entstand aus der 1956 gegründeten ComisiÃġn de Defensa Evangélica, die sich um die Verteidigung der Religionsfreiheit der evangelischen Christen kümmerte. Als 1982 die Verhandlungen für ein Kooperationsabkommen zwischen dem spanischen Staat und den Protestanten begannen, verlangte die Regierung die Gründung einer juristischen Institution als Verhandlungspartner. Vier Jahre später, am 20. Februar 1986, wurde die FEREDE für diese Aufgabe gegründet. 1992 wurde das Kooperationsabkommen mit dem spanischen Staat unterschrieben.
Die zivilrechtliche Anerkennung der theologischen Abschlüsse ist eines der Anliegen, für die sich die FEREDE erfolgreich eingesetzt hat. Ein noch anstehendes Thema ist beispielsweise die Anerkennung der vom Staat geschuldeten Pensionszahlungen an die Pastoren und Pastorenwitwen, die bis zum Jahr 1999 nichts in die Sozialversicherungen einzahlen konnten. Eine diesbezüglich beim Europäischen Menschenrechtsgerichtshof in Straßburg eingereichte Klage wurde angenommen. Der spanische Staat muss sich demnächst dazu vor dem Gericht äußern. (edp)

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