Die jährliche, weltweite Gebetswoche der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten findet in Deutschland vom 18. bis 25. November statt. Sie steht in diesem Jahr unter dem Thema „Sein Zeuge sein“. Die adventistische Weltkirchenleitung (Generalkonferenz) stellt dazu eine Gebetslesung für die weltweit knapp 23 Millionen Kirchenmitglieder zur Verfügung, die in zahlreiche Sprachen übersetzt wird.
Zur Autorin
Verfasserin der Tageslesungen ist die Wissenschaftlerin und freiberufliche Autorin Sarah Gane Burton aus Berrien Springs, Michigan/USA. Laut Einführung zur diesjährigen Gebetslesung gilt ihr besonderes Interesse der Geschichte und Kultur des Alten Testaments, insbesondere dem Alltagsleben der Menschen in der Antike. Dies helfe, die Geschichten der Bibel besser zu verstehen.
Gebetsversammlungen
Die Tagesabschnitte der Lesung werden in Gebetsversammlungen traditionell gemeinsam gelesen. Anschließend tauschen sich die Teilnehmenden vor dem Beten darüber aus. In den adventistischen Kirchengemeinden sind Mitglieder und auch Gäste zu diesen besonderen Gebetsversammlungen eingeladen, die meist am Abend stattfinden.
Einladung des Kirchenpräsidenten
In der Einführung zur Gebetswoche 2023 lädt Pastor Ted Wilson, Präsident der Weltkirchenleitung (Generalkonferenz) der Adventisten, die Kirchenmitglieder ein, sich in dieser Woche Zeit zu nehmen, um sich zu fragen, wie Gott „dich gebrauchen möchte, um seine Liebe als treuer Zeuge anderen weiterzugeben“.
Thematik der Lesungen: Gottes Zeuge sein
Pastor Mario Brito, Präsident der Adventisten in West- und Südeuropa (Intereuropäische Division – EUD), schreibt zur Thematik: „Die diesjährige Gebetswoche lenkt unsere Aufmerksamkeit auf das Leben und den Dienst gläubiger Männer und Frauen unterschiedlichen Alters und sozialer Stellung, die eine beständige, fruchtbare Beziehung zu Gott hatten und einen positiven Einfluss auf ihre Familien, ihre Mitgläubigen und die Gesellschaft, in der sie lebten, ausübten.“
Die biblischen Personen, deren Leben in den Tageslesungen besprochen wird, sind: Abraham, Joseph, die israelische Magd in Syrien sowie Gehasi, der Diener des Propheten Elisa, Daniel, die Samariterin am Jakobsbrunnen, Tabita, Aquila und Priszilla sowie der Apostel Paulus.
Spendensammlung am Ende der Gebetswoche für die Weltmission
Am Ende der Gebetswoche werden jedes Jahr die sogenannte „Gebetstagsgaben“ gesammelt. Es handelt sich um eine traditionelle Kollekte, die für die weltweite Mission der Freikirche verwendet wird. 1922 waren die Folgen der Weltwirtschaftskrise der Auslöser für die Einführung der Sondersammlung am Ende der Gebetswoche, berichtet Norbert Zens, Finanzvorstand der Adventisten in West- und Südeuropa (EUD), zur Verwendung des eingehenden Geldes. Die Sondersammlung habe 1922 verhindert, dass Missionare wegen mangelnden Finanzen aus Missionsgebieten zurückgerufen werden mussten. Heute gebe es weltweit knapp 23 Millionen adventistische Christen und Christinnen, die missionarischen Herausforderungen seien aber immer noch groß, so Zens. 2022 betrugen die „Gebetstagsgaben“ für die weltweite Mission der rund 34.000 Siebenten-Tags-Adventisten in Deutschland fast 455.000 Euro.