Zum Abschluss des Schuljahres und des von ADRA Deutschland e. V. angebotenen Wahlpflichtunterrichtes „Artivism“ setzten Schülerinnen und Schüler des Schulzentrums Marienhöhe in Darmstadt ein starkes Zeichen gegen Rassismus und Kolonialismus.
Am 3. Juli fand an der Lincoln-Wall in Darmstadt eine Kunstaktion statt, mit der Schülerinnen und Schüler des Schulzentrums Marienhöhe in Darmstadt ein Zeichen gegen Kolonialismus und Rassismus setzten. Mit diesem Themenkomplex hatten sie sich zuvor im Wahlpflichtunterricht „Artivism“, ein Kompositum aus den englischen Worten für Kunst und Aktivismus, beschäftigt. Unter der Leitung von Nadja Kaun, Referentin für entwicklungspolitische Bildungsarbeit bei ADRA Deutschland e. V., setzten sich elf Jugendliche seit Sommer letzten Jahres kreativ und kritisch mit dem Einfluss des Kolonialismus auf heutige rassistische Stereotype auseinander, heißt es in einer ADRA-Pressemitteilung.
Viele Klischees und Zuschreibungen zu bestimmten Ethnien oder geografischen Regionen hätten ihre Wurzeln in der Kolonialzeit. Ein Beispiel ist der Begriff „Schwarzafrika“. Dieser entstamme der kolonialen Unterteilung Afrikas in einen „weißen“ Norden, dem seitens der Besatzer in der Kolonialzeit eine gewisse Kultur und Geschichte zugeschrieben worden sei. Damit hätte er sich angeblich von einem Afrika südlich der Sahara unterschieden, dem keine Geschichte und Kultur zugesprochen worden sei.
Höhepunkt des Engagements war die Gestaltung eines thematisch passenden Graffiti-Kunstwerks auf der Lincoln-Wall in Darmstadt am 3. Juli. Ab 15 Uhr sprühten die Schülerinnen und Schüler ihr selbst entworfenes Graffiti. Mit dem Spruch „Hate has no home here“ (Hass hat hier keine Heimat) setzten sie ein deutliches und starkes Zeichen gegen Rassismus und Kolonialismus. Die Aktion dauerte rund drei Stunden und zeige das kreative Potenzial und das soziale Bewusstsein der Jugendlichen, heißt es in der Pressemitteilung.
Schulzentrum Marienhöhe
Das 1924 als „Seminar Marienhöhe“ gegründete heutige Schulzentrum Marienhöhe hat seit 1950 ein staatlich anerkanntes Gymnasium. 1994 folgte die Realschule und 2010 die Grundschule. Das als gemeinnützige GmbH geführte Schulzentrum ist eine Einrichtung der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Deutschland, besitzt ein hauseigenes Internat und ist als „Gesundheitsfördernde Schule“ und Schule für den Klimaschutz zertifiziert. Die Schule leistet auch praktische Hilfe: Seit 30 Jahren fahren Schülerinnen und Schüler mit Lehrkräften nach Siem Reap in Kambodscha, um die dortige Partnerschule mit dazugehörigem Waisenhaus tatkräftig zu unterstützen. Als Klimaschutzschule hat das Schulzentrum Marienhöhe dort mehrere Projekte in die Tat umgesetzt und unterstützt, die eine nachhaltige Energieversorgung gewährleisten.