Die Westrussische Kirchenleitung der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten mit Sitz in Moskau hat eine christliche Online-Schule eingerichtet. Laut Adventist Review, die Zeitschrift der adventistischen Weltkirchenleitung, öffnete die „Istok“ (Quelle) Schule am 1. September ihre virtuellen Türen. Die Istok-Schule unterscheidet sich von herkömmlichen Schulen dadurch, dass die Schülerinnen und Schüler nicht in ein Gebäude kommen, sondern die Schule über Computer und mobile Geräte direkt zu ihnen nach Hause kommt. Die Bildungsstätte besteht aus Online-Kursen der staatlich anerkannten privaten Christlichen Schule Istok in Nischni Nowgorod, rund 430 Kilometer östlich von Moskau.
Schülerinnen und Schüler aus ganz Russland
Die Schule bestehe aus den Klassen eins bis neun und habe derzeit 53 Schülerinnen und Schüler aus ganz Russland, von Kaliningrad bis zum Fernen Osten, so die Leiterin des Fernunterrichts Natalia Kazel. Die speziell ausgebildeten Lehrkräfte würden von zu Hause aus in virtuellen Klassenzimmern unterrichten.
Die Schule arbeite mit einer speziellen Plattform, die zu diesem Zweck entwickelt worden sei. Alle Lehrkräfte, Eltern und Lernende könnten darauf zugreifen. In den Klassen würden nicht mehr als zehn Schülerinnen und Schüler gleichzeitig unterrichtet, um die Aktivitäten überschaubarer zu machen, erläuterte Kazel. Während einer Unterrichtsstunde kommunizierten die Lehrkräfte über eine Videoverbindung mit ihren Lernenden, und diese antworteten sofort oder würden auf die Online-Tafel schreiben, um die gestellten Aufgaben zu erledigen. Die Plattform ermögliche es den Schülerinnen und Schülern, den Stundenplan einzusehen, ein Tagebuch zu führen, Hausaufgaben automatisch zu erhalten und Verspätungen oder Abwesenheiten zu erfassen.
Auch Einzelunterricht und Nachhilfe möglich
Das Lernsystem habe auch noch andere Vorteile. „Informationen über die Leistungen oder Herausforderungen der Schüler werden direkt an die Eltern weitergeleitet“, erklärte die Schulleitung. „Alle Unterrichtsstunden werden aufgezeichnet, und jeder Lernende hat die Möglichkeit, eine Lektion, die er oder sie nicht verstanden hat, zu wiederholen.” Ein weiteres Angebot der Schule wäre, dass die erste Unterrichtswoche für alle kostenlos sei. Wenn ein Schüler oder eine Schülerin nicht in dieses Bildungsformat passe, könne er oder sie die Schule ohne Kosten verlassen. Zusätzlich zum Unterricht biete die Schule weitere Dienstleistungen an, etwa Einzelunterricht und individuelle Nachhilfe.
Adventistische Schulen weltweit
Die Kirchenleitung der Siebenten-Tags-Adventisten in Westrussland unterhält eine Universität, fünf höhere Schulen, acht Grundschulen und eine Berufsschule. Die adventistische Freikirche betreibt weltweit 9.489 Bildungsstätten mit über zwei Millionen Schülerinnen und Schülern sowie mehr als 153.000 Lehrkräften und weiterem Personal. Von den Bildungsstätten sind 118 Universitäten, 37 Berufsschulen, 2.713 höhere Schulen und 6.621 Grundschulen. Damit unterhält die Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten das weltweit größte protestantische Bildungswerk.