(AdventEcho online, 26.6.2009) Berichte über ausgesetzte oder gleich nach der Geburt getötete Kinder haben die christliche Beratungsstelle “Aus-WEG?!” in Pforzheim Hilfekonzept bewogen, das nach ihren Angaben in dieser Form bundesweit einmalig ist. Zusammen mit mehreren Kooperationspartnern ermöglicht sie anonyme Geburten, bei denen die Mutter ihre Personalien niemandem offenbaren muss. An der professionellen Versorgung der Frauen beteiligen sich mehrere niedergelassene Hebammen, die Hausgeburten durchführen würden. Für die medizinische Versorgung gebe es Absprachen mit einem Kinderarzt, zwei Frauenkliniken und einer Kinderklinik. Das DRK sorge für die notwendigen Transporte. Mitarbeiterinnen der Beratungsstelle begleiteten die Schwangeren zu den Hebammen oder in die Kliniken und achteten darauf, dass die Anonymität gewährleistet bleibe. Zusätzlich werde eine Aufarbeitung der traumatischen Erlebnisse angeboten. Ein Kinospot macht in mehreren Kinos auf das Angebot aufmerksam.
Keine Beratungsscheine
Der Verein “Hilfe zum Leben Pforzheim” wurde 1992 von Christen aus den landes- und freikirchlichen Gemeinden gegründet. Im Jahr 2005 eröffnete er die Beratungsstelle “Aus-WEG?!” mit einer hauptamtlichen Fachkraft. Ausschlaggebend sei die Überzeugung, dass nicht bei Schwangerschaftskonflikten nicht das Kind, sondern die Probleme beseitigt werden müssen. Gemäß ihrem Motto “Keine Beratung ohne Hilfe” bietet die Stelle außer Beratung auch praktische Unterstützung wie Beschaffung von Babyausstattung, Begleitung bei Behördengängen und Mithilfe bei der Wohnungssuche. Die Finanzierung geschieht ausschließlich durch Spenden und Mitgliedsbeiträge. Im Gegensatz zu staatlich anerkannten Schwangerschaftsberatungsstellen stellt “Aus-WEG?!” keine Beratungsbescheinigung aus, die Voraussetzung für eine straffreie Abtreibung ist. (idea)
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Mehr über Aus-WEG: www.ausweg-pforzheim.de