„Wenn Jesus wirklich von den Toten auferstanden ist, dann muss man alles überdenken.“ Dieser Satz des US-Pastors und Autors, Timothy Keller (1950–2023), begleitet mich schon seit einiger Zeit. Es gab in meinem Leben einige Situationen, die mich ins Grübeln gebracht haben. Doch die Osterbotschaft geht über bloßes Nachsinnen hinaus. Sie verändert unsere Perspektive auf das Leben, auf unsere Hoffnungen ebenso wie auf unsere Ängste. Das Osterfest steht bevor. Zeit, sich der Tragweite dieser Botschaft neu zu nähern. Die Auferstehung Jesu ist kein „Es war einmal …“, keine abstrakte Glaubensformel. Sie ist ein historisches Ereignis, das Leben verändert – seit 2.000 Jahren bis heute.
Ein leerer Ort voller Leben
In Matthäus 28,6 hören wir den Engel am Grab sagen: „Er ist nicht hier; er ist auferstanden.“ Eine erstaunliche Aussage an einem Ort, der eigentlich für Abschied, Verlust und Endgültigkeit steht. Doch genau dort beginnt neues Leben – und damit eine neue Wirklichkeit, die alles neu einordnet. Was wäre, wenn die Botschaft „Er ist auferstanden“ mehr ist als ein Bekenntnis im Gottesdienst am Ostermorgen? Was, wenn sie etwas mit meinem Hier und Jetzt zu tun hat, mit den Fragen und den Sorgen, die mich bewegen? Gerade in Zeiten, die unübersichtlich und oft verwirrend sind, ist die Osterbotschaft eine Zumutung – im besten Sinne. Sie widerspricht der Resignation. Sie widerspricht der Angst. Sie widerspricht der Vorstellung, dass alles so bleiben muss, wie es gerade ist. Sie mutet mir Hoffnung, Zuversicht und Freude zu.
Ein Glaube, der nach vorn schaut
Ostern ist keine Flucht aus der Realität. Im Gegenteil: Hier begegnet mir die Realität Gottes. Er hat das letzte Wort – auch zu den Herausforderungen meines Lebens. Das Grab ist leer! Jesus Christus ist der lebendige Beweis dafür, dass unsere Hoffnung auf Auferstehung begründet ist. Mich ermutigt das. Es macht einen Unterschied, ob der Glaube nur im Rückspiegel betrachtet wird – oder im Licht des Ostermorgens gelebt und erfahren wird. Deshalb ist es so entscheidend, nicht nur zu fragen, wer Jesus war, sondern wer er jetzt ist: der Lebendige. Der Gegenwärtige. Der Hoffnungsträger – auch heute.
Wie wäre es, die Vorbereitung auf Ostern bewusst zu gestalten? Im Alltag innezuhalten, durchzuatmen und sich neu bewusstzumachen: Ostern setzt alles in ein anderes Licht – weil Jesus wahrhaftig auferstanden ist. Und weil er lebt.
Der Autor, Pastor Daniel Aderhold, verantwortet die Öffentlichkeitsarbeit im Bund Freikirchlicher Pfingstgemeinden (BFP).