In Italien hat sich am 5. Dezember erstmals ein interkonfessionelles Gremium gebildet, das vorerst den Namen “Ökumenische Konsultation christlicher Kirchen in Italien” (Consulta Ecumenica delle Chiese Cristiane presenti in Italia, CECCI) tragen soll, wie Kathpress, katholische Presseagentur in Österreich und der Religiöse Informationsdienst (Servizio Informazione Religiosa, SIR) berichtet haben. Das Gremium ist aus den Konsultationszusammenkünften entstanden zu denen sich einige christliche Kirchen zur Vorbereitung thematischer Konferenzen und der Feierlichkeiten anlässlich des 500. Jahrestags der protestantischen Reformation getroffen haben. Die Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Italien (Chiesa cristiana avventista del settimo giorno) hat an diesen Konsultationen teilgenommen.
Gegenseitige Information und Absprache
Dem Gremium sollen alle christlichen Konfessionen in Italien angehören können. Laut dem Vorsitzenden der Ökumene- und Dialogkommission der Italienischen Bischofskonferenz, Cristiano Bettega, versteht sich das Gremium als „Willenszeichen, den in den vergangenen Jahren gemeinsam zurückgelegten Weg der Kirchen fortzusetzen”. Die Ökumenische Konsultation stelle keine neue juristische Struktur dar, sondern wolle der gegenseitigen Information und Absprache dienen, um etwa bei aktuellen Ereignissen schneller und besser gemeinsam reagieren zu können. Die italienische Bischofskonferenz habe für diese Konsultationen als Gastgeber fungiert, indem sie jeweils Tagungsorte in Trient und Assisi zur Verfügung gestellt habe, sagte Pastor Davide Romano, Leiter der Abteilung für Außenbeziehungen und Religionsfreiheit der Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten. Bei einem Treffen am 12. Februar 2018 sollen Einzelheiten der Zusammenarbeit wie interne Regelungen und Modalitäten des Konsultationsgremiums sowie Orte und Häufigkeit der Treffen, beschlossen werden. Laut Don Bettega wolle man die Türen für alle offenhalten und habe den klaren Wunsch, „auch andere Kirchen auf diesem Weg mit einzubeziehen, die aus verschiedenen Gründen noch nicht Teil dieser Arbeitsgruppe waren”. An den Konsultationsgesprächen zur Vorbereitung der Reformationsfeierlichkeiten haben sich bisher folgende Konfessionen beteiligt: Die römisch-katholische Kirche, die armenisch-apostolische Kirche, die koptisch-orthodoxe Kirche, der Bund evangelischer Kirchen in Italien (mit seinen Mitgliedskirchen: Baptisten, Heilsarmee, Lutheraner, Methodisten und Waldenser), die Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten sowie die Kirche von England. Beim ersten Treffen der ökumenischen Konsultation am 5. Dezember fehlten laut SIR Vertreter der rumänisch-orthodoxen Diözese in Italien sowie der Diözesen des Ökumenischen Patriarchats in Italien und Malta. Diese wollen sich den Angaben zufolge aber an der Ökumenische Konsultation beteiligen.
Adventisten wollen in ökumenischen Gremien als Beobachter teilnehmen
In einer Stellungnahme sagte der adventistische Pastor Davide Romano, dass die Erfahrungen bei den Konsultationen hinsichtlich der Reformationsfeierlichkeiten positiv gewesen seien. „Sie haben in einem Geist der brüderlichen Aufmerksamkeit, des gegenseitigen Zuhörens und in äußerster Offenheit stattgefunden.“ Diese Konsultationen seien aber keine „ökumenisch strukturierte Organisation“ gewesen. Sollte sich das Konsultationsgremium zu einem „Ökumenischen Kirchenrat” formieren, möchten die Adventisten als Beobachter teilnehmen, so Romano. Die Siebenten-Tags-Adventisten in Italien wollten die Zusammenarbeit mit den anderen christlichen Kirchen wahrnehmen und den Austausch fördern, so Romano. Dies geschehe im gemeinsamen Bewusstsein, sich als Christen in der Öffentlichkeit, bei einigen gesellschaftlich relevanten Themen, mit einer Stimme Gehör zu verschaffen. Dies betreffe unter anderem die Verteidigung der Religionsfreiheit sowie die Solidarität gegenüber den Migranten.