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Wie Evangelikale und Kirchen den Wahlausgang sehen

(AdventEcho online, 2.10.2009) Führende Repräsentanten der EKD, der evangelikalen Bewegung und der Freikirchen haben zum Ausgang der Bundestagswahl am 27. September Stellung genommen und ihre Erwartungen an die künftige Regierung geäußert. Künftig wird eine Koalition aus CDU/CSU und FDP Deutschland regieren und die Große Koalition ablösen. Der Generalsekretär der Deutschen Evangelischen Allianz, Hartmut Steeb (Stuttgart), begrüßte "den Wechsel weg von der Großen Koalition hin zur sogenannten bürgerlichen Koalition". Dies sei "gut für die Demokratie und für unser Land, weil Große Koalitionen regelmäßig die Ränder stärken". Die Deutsche Evangelische Allianz freue sich darüber, dass eine ganze Reihe wiedergewählter und neuer Bundestagsabgeordneten schon bisher ihre Verbundenheit mit der Allianz zum Ausdruck gebracht hätten.

Verfall von Ehe und Familie stoppen

Steeb äußerte die Hoffnung, dass sich der neu gewählte Bundestag weniger an vergänglichen Zeitströmungen orientiert als an den guten Grundlagen des Grundgesetzes. Steeb: "Die Würde des Menschen, und damit in erster Linie das Lebensrecht für jeden Menschen von der Zeugung bis zum natürlichen Tod, braucht wieder Priorität." Der Schutz der Ehe und Familie dürfe nicht weiter verfallen. In beiden Bereichen müssten endlich die Verfassungsvorgaben konsequent umgesetzt werden. Angesichts der tiefen demografischen Krise gehört dazu auch die Erinnerung an offenbar in Vergessenheit geratene Verfassungsbestimmungen dazu, dass "Pflege und Erziehung der Kinder ... das natürliche Recht der Eltern und die zuvörderst ihnen obliegende Pflicht" sind und "jede Mutter ... Anspruch auf den Schutz und die Fürsorge der Gemeinschaft" hat. Diese wichtigste Berufsgruppe brauche "endlich die ihr gebührende politische und wirtschaftliche Anerkennung".

FDP nicht mehr so kirchenkritisch

Mögliche Unterschiede zur FDP sieht Felmberg bei Fragen der Forschungsfreiheit. Hier gelte es kirchlicherseits, die ethische Verantwortung der Forschung selbstbewusst zu betonen. Die FDP habe allerdings inzwischen immer wieder kirchliche Themen aufgegriffen und sei nicht mehr so kirchenkritisch eingestellt wie vor 20 oder 30 Jahren, als noch die Abschaffung der Kirchensteuer gefordert wurde. Felmberg wies ferner darauf hin, dass durch den prozentualen Einbruch bei der SPD einige dezidiert evangelische Politiker nicht mehr im Bundestag vertreten sein werden.

Freikirchen: Hoffnung auf soziale Komponente

Der stellvertretende Präsident der Vereinigung Evangelischer Freikirchen (VEF), Pastor Friedrich Schneider (Oldenburg) vom Bund Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden (Baptisten- und Brüdergemeinden), sagte: "Als VEF werden wir unsere freikirchlichen Anliegen auch weiterhin einbringen - besonders über unseren Beauftragten am Sitz der Bundesregierung, Pastor Peter Jörgensen. Unsere Anliegen sind natürlich zunächst Eigeninteressen der Freikirchen. Wir wollen weiterhin ein eigener Gesprächspartner neben EKD und (katholischer) Bischofskonferenz einerseits und den Evangelikalen andererseits sein und entsprechend auch mit den neuen Verantwortlichen sprechen." Darüber hinaus liege den Freikirchen vor allem der Einsatz für Religionsfreiheit und Menschenwürde am Herzen - auch in internationalen Zusammenhängen. Weiter meinte Schneider: "Persönlich will ich nicht verschweigen, dass ich hoffe, dass die soziale Komponente der Marktwirtschaft gewahrt bleiben kann und nicht zu stark die Interessen der Industrie und Wirtschaft in den Mittelpunkt geraten." Die neun Mitglieds- und fünf Gastmitgliedskirchen der VEF haben 275.000 Mitglieder. (idea)

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