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Wie Christen Depressive unterstützen können

("Adventisten heute"-Aktuell, 2.5.2014) Christen sollten einem depressiven Menschen nicht sagen, er solle mehr beten. Dazu sind die Betroffenen oft nicht in der Lage. Stattdessen sollte man ihnen anbieten: "Wenn Du nicht mehr beten kannst, dann tue ich das für Dich." Diesen Rat gab die Erzieherin und ehrenamtliche Seelsorgerin Marlene Müller (Schmallenberg/Hochsauerland) in einer Veranstaltung auf dem GemeindeFerienFestival SPRING in Willingen (Nordhessen). Sie sprach zum Thema "Depression und Angstzustände!?". Nach ihren Worten kann eine Scheidung oder der Tod eines Partners Angst und Unsicherheit erzeugen, was anschließend zu Depressionen führen könne. Weitere Ursachen für die Erkrankung seien oft negative Erfahrungen in der Kindheit, beispielsweise Gewalt in der Familie oder ein gestörtes Selbstwertgefühl durch ständige Erniedrigung. Dann entstehe bei einem Kind der Eindruck, dass man die Eltern trotz großer Anstrengung nicht zufriedenstellen und nie etwas richtig machen könne. Depressionen wirkten sich aus in einem verminderten Antrieb, Konzentrationsschwierigkeiten, Gefühlen der Schuld und der Wertlosigkeit. Sie könnten zudem zu Schlafstörungen führen. Christen, die unter Depressionen litten, hätten oft den Eindruck, dass Gott sich zurückziehe und fühlten sich von ihm verlassen. Müller: "Gott verlässt zwar keinen. Aber der Betroffene empfindet das trotzdem so."

Jeder ist bei Gott auch mit seinen "Macken" angenommen

In einer Bibelarbeit sagte der Leiter der charismatisch-freikirchlichen Gemeinde "Gospelforum", Peter Wenz (Stuttgart), dass es manchen Christen schwer falle, Jesus zu lieben. Sie strengten sich an, schafften es aber nicht. Das liege daran, dass sie vieles aus eigener Kraft probierten. Wenz: "Die Bibel sagt aber, dass die Liebe nicht darin besteht, dass wir Gott geliebt haben, sondern dass er uns zuerst geliebt hat. Wir müssen erkennen, dass wir ein geliebter Mensch sind." Jeder sei bei Gott auch mit seinen Macken angenommen: "Die will er zwar verändern, aber erst einmal nimmt er mich an, wie ich bin." In einer Andacht rief der Präsident der Vereinigung Evangelischer Freikirchen und Präses des Bundes Freier evangelischer Gemeinden, Ansgar Hörsting (Witten), auf, das Vertrauen in Gott auch praktisch umzusetzen: "Nur in der Tat kann man zeigen, ob man wirklich vertraut. Das Bekenntnis allein wird nicht reichen."

Christina Brudereck: Meine Kirche "rettete mehr Wale als Seelen"

In einer Veranstaltung zum Thema Fairness plädierte die Essener Theologin und Schriftstellerin Christina Brudereck dafür, dass Gemeinden eine Plattform für fair gehandelte Produkte sein sollten. Sie warnte zugleich davor, sich einseitig nur bestimmten Themen zu widmen. Sie komme aus einer Kirche - der Evangelischen Kirche im Rheinland -, die in der Vergangenheit "mehr Wale als Seelen" gerettet habe. Der Dozent am Theologischen Seminar Beröa des Bundes Freikirchlicher Pfingstgemeinden (Erzhausen bei Darmstadt), Pastor Moor Jovanovski, vertrat die Ansicht, dass sich Gemeinden auf die Vermittlung der christlichen Kernbotschaft konzentrieren sollten. (idea)


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