"Durst nach Frieden"
Das diesjährige Ereignis steht unter dem Motto "Durst nach Frieden. Religionen und Kulturen im Dialog" und ist dreifach bedeutsam: Es findet zu einem Zeitpunkt statt, in dem der Weltfriede vielfachen Gefährdungen u.a. durch Terror und Gewalt ausgesetzt ist. Es stellt ein Gegenprogramm zum vielbeschworenen "Clash of civilizations" dar, der von manchen schon als Alltagsphänomen betrachtet wird. Und es ruft den vor genau 30 Jahren - am 27. Oktober 1986 - von Papst Johannes Paul II. einberufenen ersten "Weltgebetstag der Religionen für den Frieden" in Erinnerung, der damals eine Sensation darstellte.Beten und Arbeiten
Viele Teilnehmende kommen bereits am 18. September nach Assisi. Auch in diesem Jahr soll in Assisi nicht nur gebetet, sondern auch gearbeitet und diskutiert werden. Einige Themen der vorgesehenen "Panels": "Religion und Gewalt", "Die Märtyrer von heute", "Muslime und Christen gemeinsam für den Frieden", "Wirtschaft und Finanz im Dienst des Friedens", "Neue Europäer: Mehr Brücken und weniger Mauern", "Solidarität: Schlüsselwort der Gegenwart" sowie "Europa: Die Gründe für das Zusammenleben".Der Präsident von Sant'Egidio, Marco Impagliazzo, spricht von einer angesichts der heutigen Situation überaus notwendigen Begegnung: "Heute stehen wir vor der großen Frage nach Frieden, die uns all jene stellen, die unter Gewalt leiden und Opfer des Terrorismus und der zahlreichen Kriege unserer Zeit sind. Wir wollen ihre Stimme sein. Bei unserem Zusammenkommen geht es nicht nur darum, das von Johannes Paul II. vor 30 Jahren initiierte große Friedensgebet ins Gedächtnis zu rufen. Vielmehr wird es ein neues Ereignis auf dem Weg mit jenen Menschen sein, mit denen wir gemeinsam den Frieden bauen wollen".