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Weil man Depressionen nicht wegbeten kann – neue Initiative der Adventisten

Banner der Initiative «Youth Alive» der adventistischen Weltkirchenleitung. (© Foto: Health Ministries Department of the Seventh-day Adventist World Church)

Die neue Initiative „Youth Alive“ der Gesundheitsabteilung der adventistischen Weltkirchenleitung reagiert auf die durch die COVID-19-Pandemie ausgelöste Krise der psychischen Gesundheit wie Angstzustände, Einsamkeit und Depressionen. Das Hauptziel der entwickelten Ressourcen von „Youth Alive“ ist die Stärkung der Widerstandsfähigkeit von Jugendlichen und jungen Erwachsenen gegenüber riskanten Verhaltensweisen.

Die Initiative „Youth Alive“ bietet Videogespräche sowie Vorträge zur psychischen Gesundheit, ein Betreuerprogramm, einen wöchentlichen Newsletter und Ressourcen wie Bücher, Artikel und Videos, die über das Online-Portal kostenlos zugänglich seien, sagte Katia Reinert (PhD, CRNP), stellvertretende Direktorin für Gesundheitsdienste der adventistischen Weltkirchenleitung (Generalkonferenz) und globale Koordinatorin von Youth Alive. Die Ressourcen der Initiative basierten auf den neuesten Forschungsergebnissen zur psychischen Gesundheit sowie wissenschaftlichen Erkenntnissen und sei für alle zugänglich, unabhängig von Ausbildung oder Erfahrung, bestätigt Reinert.

Video Talks mit Jugendlichen und jungen Erwachsenen

Videos auf Englisch, die Kirchenmitglieder auf der ganzen Welt erreichen sollen, behandeln Themen wie Depressionen und Ängste, Heilung emotionaler Wunden, Ausgewogenheit im Umgang mit den sozialen Medien, Essstörungen, Beziehungen und Trennungen sowie Selbstwertgefühl. Jede Folge ist etwa eine halbe Stunde lang und enthält Interviews mit erfahrenen Fachleuten und jungen Menschen, die ihre eigenen persönlichen Erfahrungen teilen, schreibt Adventist News Network (ANN).

Gebet bei Bewältigung psychischer Krisen hilfreich. Notwendig sind auch Medikamente und professionelle Behandlung

„Das gesamte Programm ist evidenzbasiert", sagte Katia Reinert. „Und wir sind auch darauf bedacht, die Rolle des Glaubens und Gottes bei der Bewältigung zu berücksichtigen. In unseren Vorträgen über psychische Gesundheit sprechen wir ganz offen darüber, wie Spiritualität bei psychischen Problemen hilfreich sein kann und wie Gott eine Quelle der Hoffnung sein kann. Das ändert aber nichts an der Tatsache, dass manchmal auch Medikamente und professionelle Behandlung notwendig sind. Das Gebet kann bei der Bewältigung hilfreich sein, aber das Gebet allein wird Depressionen oder Angstzustände nicht heilen, so wie auch Bluthochdruck oder Diabetes nicht unbedingt geheilt werden können. Spiritualität ist ein wichtiges Element des Programms, aber wir erkennen auch unsere Rolle als Individuen und die wichtige Rolle der medizinischen Behandlung an."

Stigmatisierung psychischer Krankheiten unter Christen abbauen

Obwohl seit 2009 durch die Gesundheitsabteilung der adventistischen Weltkirchenleitung viele Anstrengungen unternommen wurden, um das Bewusstsein für psychische Erkrankungen zu stärken, war es für Reinert und die Initiative für psychische Gesundheit eine wichtige Priorität, die Stigmatisierung psychischen Erkrankungen zu verringern und ein positives Umfeld zu schaffen. Dies gelte insbesondere für die Pandemiezeit und für alle, die mit psychischen Erkrankungen zu kämpfen und das Gefühl haben, dass sie in einem offiziellen kirchlichen Rahmen nicht verletzlich sein dürfen, so Katia Reinert.

Psychische Erkrankungen: kein spirituelles Problem und kein Mangel an Glauben

"Es geht darum, eine Kultur zu schaffen", erklärt sie. "Wir müssen dafür sorgen, dass es in Ordnung ist, über diese Dinge zu sprechen. Wir müssen die Menschen darüber aufklären, dass psychische Erkrankungen kein spirituelles Problem sind; es ist kein Mangel an Glauben. Psychische Probleme sind für uns Menschen normal, vor allem in einer Zeit, in der die Menschen in den letzten Monaten viel verloren haben. Wir müssen lernen, psychische Probleme, Ängste und Depressionen wie jede andere Krankheit zu behandeln, sagte Reinert.

Die „Liga Leben und Gesundheit“ Schweiz hat auf ihrer Webseite Artikel und Hilfestellungen im Zusammenhang mit psychischen Erkrankungen aufgeführt: https://www.llg.ch/news-facts/kategorie/19/

Bundesamt für Gesundheit (BAG) informiert über die «Förderung der psychischen Gesundheit in der Schweiz»: https://www.bag.admin.ch/bag/de/home/strategie-und-politik/politische-auftraege-und-aktionsplaene/politische-auftraege-im-bereich-psychische-gesundheit/dialogbericht-psychische-gesundheit.html


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