("Adventisten heute"-Aktuell, 27.12.2013) Deutschland hat eine der niedrigsten Geburtenraten in Europa: 1,39 Kinder je Frau. Maßnahmen der Familienpolitik wie das Elterngeld und der Krippenausbau haben nicht zu einer nennenswerten Steigerung der Geburten geführt.
Warum ist das so? Um diese Frage geht es in einem am 26. Dezember veröffentlichten Beitrag bei FOCUS Online (München). Autor ist der frühere nordrhein-westfälische Ministerpräsident Jürgen Rüttgers (CDU). Wie er schreibt, sind vielleicht deshalb alle Versuche erfolglos, den Menschen im Zeitalter der Selbstbestimmung einzureden, sie müssen mehr Kinder im eigenen und gesellschaftlichen Interesse zur Welt bringen, weil sie gegen das moderne Weltbild verstießen. Dieses sei ohne Rücksicht auf die Eltern-Kind-Beziehung entwickelt worden: "Wer aber individualistisch meint, Menschsein sei ohne Sozialität möglich, der vergisst, wem er sein Leben zu verdanken hat."Ein in Jahrzehnten entstandenes Menschenbild sei nicht durch Aufrufe, Drohbilder, Zwangsabgaben oder staatliche Zuschüsse veränderbar. Das gelte besonders für Kinderlose ohne Partner, die von familienpolitischen Maßnahmen nicht erreicht würden. Rüttgers: "Nur wenn es gelingt, dass Frauen mit ihren Kindern nicht allein gelassen werden, werden die Geburtenraten wieder steigen und sie selbst erleben können, welches Geschenk jedes Kind ist." Der Beitrag ist eine gekürzte Version eines Kapitels aus seiner Studie "Herausforderungen der Demokratie im 21. Jahrhundert: Für einen neuen Generationenvertrag". (idea)
Warum Deutschland eine der niedrigsten Geburtenraten hat
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