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Vorbilder im Glauben: Abel – Ein unbekanntes Vorbild

Glaubensvorbilder (Foto: Adventist Record)

Um als Christ treu im Glauben stehen zu können, ist es gut, Vorbilder zu haben. Die Bibel stellt Menschen vor, die vorbildlich im Glauben gelebt haben. Der neutestamentliche Brief an die Hebräer empfiehlt, von diesen Personen zu lernen. In einer IDEA-Serie stellt Pfarrer Christian Schwark (Siegen) fünf alttestamentliche Glaubenszeugen vor. Im fünften Teil geht es um das weniger bekannte Vorbild Abel.

Es ist schön, Vorbilder im Glauben zu haben. Es gibt bekannte Vorbilder: z. B. Martin Luther, Dietrich Bonhoeffer oder Mutter Teresa. Aber es gibt auch unbekannte Vorbilder. Menschen, die man nicht im Lexikon findet. Die aber trotzdem überzeugend ihren Glauben leben. Ich erlebe solche Vorbilder oft bei Besuchen. Da sind z.B. Menschen, die ganz schlecht dran sind. Sie leiden vielleicht permanent unter Schmerzen. Sie können das Haus nicht oder kaum noch verlassen. Trotzdem halten sie fest an Jesus und seinem Wort. Dabei strahlen sie sogar noch Freude und Gelassenheit aus. Und sagen mir dann noch, dass sie regelmäßig für mich beten. Nach solchen Besuchen fühle ich mich immer sehr beschenkt. Und ich freue  mich, dass es solche Glaubensvorbilder gibt.

In der Bibel gibt es auch bekannte und weniger bekannte Glaubensvorbilder. Zwei bekannte haben wir uns in dieser Serie schon angeschaut: Abraham und Mose. In den letzten beiden Teilen schauen wir auf drei weniger bekannte Glaubensvorbilder. Sie werden auch in Hebräer 11 – dem Kapitel über die Glaubensvorbilder des Alten Testaments – genannt. Es sind Abel, Henoch und Rahab. In diesem Teil konzentrieren wir uns auf Abel.

In Hebräer 11,4 heißt es: „Durch den Glauben hat Abel Gott ein besseres Opfer dargebracht als Kain; deshalb wurde ihm bezeugt, dass er gerecht sei, da Gott selbst es über seinen Gaben bezeugte; und durch den Glauben redet er noch, obwohl er gestorben ist.“

Gott kommt es auf das Herz an

Viele kennen die Geschichte von Kain und Abel aus dem ersten Buch Mose. Die zwei Brüder gehen auf das Feld. Kain schlägt Abel tot. Der erste Mord der Menschheitsgeschichte. In Krimis wird immer danach gefragt: Was ist das Motiv? Und das können wir auch hier fragen. Im ersten Buch Mose steht, dass beide, Kain und Abel, Gott opferten. Und Gott sah das Opfer von Abel gnädig an, das von Kain aber nicht (1. Mose 4,3–5). Da wurde Kain sauer. Und erschlug schließlich seinen Bruder. Da fragen wir uns: Warum das Ganze? Warum war Gott bei Abel gnädig und bei Kain nicht? Wenn wir nur die Geschichte aus dem Alten Testament hätten, hätten wir auf diese Frage keine Antwort. Aber in Hebräer 11 steht die Antwort. Was übrigens wieder zeigt, dass uns das Neue Testament hilft, das Alte zu verstehen. In Vers 4 steht, dass Abel durch den Glauben ein besseres Opfer dargebracht hat als Kain. Ein besseres Opfer, das heißt nicht, dass die Opfertiere bei Abel fetter oder gesünder waren. Sondern entscheidend ist das Herz. Durch seinen Glauben redet er noch, heißt es in Hebräer 11,4. Offenbar hat Abel sein Opfer im Glauben gebracht. Es ging ihm wirklich um Gott. Bei Kain war es wohl anders. Vielleicht hat er das Opfer als eine Art Pflichtübung betrachtet. Und Gott merkte das. Er kennt unser Herz.

Ein Geschenk aus Liebe

Wenn wir uns gegenseitig Geschenke machen, ist das ja auch so. Das Entscheidende bei einem Geschenk ist nicht der Wert in Euro und Cent. Sondern das Entscheidende ist die Liebe, die durch ein Geschenk sichtbar wird. Vergleichen wir z. B. Geschenke von Menschen, die uns wirklich wichtig sind, mit  Werbegeschenken. Bei einem Menschen, mit dem ich eng verbunden bin, freue ich mich besonders über ein Geschenk. Weil das Geschenk mehr ist als der Preis, den es gekostet hat. Der andere hat sich Gedanken gemacht, was mir gefällt. Und ich spüre: Er will mir wirklich eine Freude machen. Bei einem Werbegeschenk ist das anders. Das mag auch ganz praktisch sein. Aber da geht es nicht um Zuneigung. Sondern da geht es um ein Geschäft. Ein Unternehmen möchte mich als Kunden gewinnen oder halten. Das Opfer von Abel war ein Ausdruck der Liebe zu Gott. Das von Kain sozusagen ein Werbegeschenk. Er wollte sich durch sein Opfer vielleicht die Zuneigung Gottes erwerben.

Es gibt keinen Opferkult mehr, aber …

Bei uns gibt es keinen Opferkult mehr. Der Hebräerbrief, aus dem unser Predigttext stammt, macht das an mehreren Stellen ganz deutlich: Weil Jesus sich für uns geopfert hat, müssen wir nicht mehr opfern (vgl. Hebräer 9,1–10,18). Jedenfalls nicht im wörtlichen Sinn. Aber wir können unser Leben Gott zur Verfügung stellen. Wir können uns für ihn und andere Menschen einsetzen. Paulus hat es einmal so ausgedrückt, dass wir unseren Leib, d.h. unser Leben, hingeben als Opfer (Römer 12,1). Das können wir auch mit Herz machen oder nicht. Wir können es tun, weil Gott und andere Menschen uns am Herzen liegen. Oder wir können es als Pflichtübung machen. Damit andere sehen, wie gut wir sind. Oder weil wir nicht Nein sagen konnten. Oder auch aus Angst, nicht gut genug zu sein.

Wenn der Glaube nicht echt ist

Die Geschichte vom Kain und Abel zeigt uns: Im Leben mit Gott kommt es auf das Herz an. Und sie warnt uns vor einer falschen Einstellung im Herzen. Denn die führt schließlich zu einem falschen Handeln. Wir sehen es bei Kain. Er wurde zum Mörder. Abels Blut schreit zu Gott von der Erde, heißt es in 1. Mose 4,10. Natürlich wird nicht jeder zum Mörder, so dass Blut fließt. Aber wie viel Mord in Gedanken und mit Worten gibt es bei uns. Auch unter Christen. Da ist der eine neidisch auf den anderen. Und darum muss er ihn irgendwie schlechtmachen. Und schon wird schlecht über andere geredet. Da werden Gerüchte und Unwahrheiten verbreitet. Oder Leute werden bewusst oder unbewusst übergangen. Die Ursache ist das, was im Herzen ist: dass der Glaube nicht echt ist.

Wie unser Glaube echt wird

Darum: Prüfen wir unser Herz! Fragen wir immer wieder: Ist der Glaube das, was uns prägt? Oder sind es andere Dinge oder Gedanken, die uns leiten? Da können wir lernen von Abel. Und was können wir machen, wenn wir merken, da ist so viel Falsches in unserem Herzen? Wir können nur immer wieder im Gebet um Vergebung bitten. Und uns klarmachen: Ich bin nicht besser als andere. Ich habe darum keinen Grund, mich über andere zu erheben. Im Gegenteil. Paulus hat einmal geschrieben: „Einer achte den anderen höher als sich selbst“ (Philipper 2,3). So können wir uns neu daran freuen, dass Gott uns trotzdem liebt. Obwohl wir so sind, wie wir sind. Jesus sagt uns zu: „Ich bin auch für die Schuld in deinem Herzen gestorben.“ Wenn uns das neu wichtig wird, dann wird unser Glaube echt.


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