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Überschwemmungen: Kirchenleiter zeigen sich erschüttert

Erinnerungen an die Flut 2013 in Dresden. (Foto: Pflughafen/ churchphoto.de)

Führende Kirchenvertreter haben ihre Bestürzung über die Unwetterkatastrophe in Teilen Deutschlands zum Ausdruck gebracht. Laut Medienberichten sind deutschlandweit mindestens 81 Menschen ums Leben gekommen. Betroffen sind unter anderem Regionen in Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und Bayern. Der Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland, Thorsten Latzel (Düsseldorf), schrieb dazu am 15. Juli auf seiner Facebook-Seite: „Ich bin tief betroffen von dem Leid, dass das Unwetter der letzten Nacht angerichtet hat.“ Menschen seien gestorben, Häuser eingestürzt, Keller überflutet und Feuerwehrleute bei Rettungsversuchen zu Tode gekommen. Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm (München), schrieb in dem sozialen Netzwerk: „Das Wasser, das viele in der Trockenheit ersehnt haben, ist jetzt zum Unheil geworden.“ Die Wetterextreme richteten große materielle Schäden an und würden zur Ursache für großes menschliches Leid. Die (katholische) Deutsche Bischofskonferenz veröffentlichte auf Twitter im Namen ihres Vorsitzenden, Bischof Georg Bätzing (Limburg), eine kurze Botschaft: „Ich bin erschüttert über das Ausmaß der #Flutkatastrophe. Meine Gedanken und Gebete sind bei den Opfern, Angehörigen und Rettungskräften. #Wasser ist #Leben. Hier ist Wasser der #Tod.“

Diakon: „Ich habe noch nie so viel Wasser an einem Tag kommen sehen“

Schwer betroffen ist unter anderen die Stadt Altena in Nordrhein-Westfalen. Der Diakon und Seelsorger Hans-Peter Osterkamp (Werdohl bei Lüdenscheid) sagte der Evangelischen Nachrichtenagentur IDEA, dass durch die Überflutungen das Straßennetz an vielen Stellen blockiert sei. Er habe in seinem Leben „noch nie so viel Wasser an einem Tag kommen“ sehen. Er bete, dass es nicht noch schlimmer werde. Erfreulicherweise sei die Freie evangelische Gemeinde (FeG) Mühlenrahmede (Stadtteil von Altena), zu deren Leitung Osterkamp gehört, bisher verschont worden. Der Fluss Rahmede sei zwar in Altena über die Ufer getreten, aber das Wasser kurz vor den Gemeinderäumen der FeG stehen geblieben. Auch das Gemeindehaus der „Evangelisch-Freikirchlichen Gemeinde Grünewiese“ in Altena ist weitgehend von Schäden verschont geblieben. Wie deren Gemeindeleiter, Ernst Buchholtz, IDEA mitteilte, sind die Straße und auch der Parkstreifen vor dem Gebäude überflutet und teilweise weggerissen worden. Das Wasser sei allerdings nicht durch die Kellertür eingedrungen. „Wir sind unserm Gott sehr dankbar, recht glimpflich davongekommen zu sein“, so Buchholtz. Die Evangelische Kirche von Westfalen teilte IDEA auf Nachfrage mit, dass bisher nur wenige Meldungen aus den Kirchenkreisen eingegangen seien. So habe es im Keller eines Gemeindehauses in Bönen bei Hamm einen Wassereinbruch gegeben. Auch der katholische Dom in Altenberg (Ortsteil von Odenthal bei Leverkusen) und „Haus Altenberg“, die Jugendbildungsstätte des Erzbistums Köln, haben Schaden erlitten. Das sagte der Rektor der Einrichtung, Diözesanjugendseelsorger Tobias Schwaderlapp, der katholischen Nachrichtenplattform domradio.de (Köln). Der Dom habe mit Sandsäcken und Matten abgedichtet werden können, so dass nur wenig Wasser eingedrungen sei. Aber im „Haus Altenberg“ seien die Keller überflutet worden. Zunächst müsse das Wasser abgepumpt werden, bevor der Schaden begutachtet werden könne, so Schwaderlapp.

Landkreis Hof: Mehrere Kirchen und kirchliche Kindergärten überflutet

In Bayern ist unter anderem der oberfränkische Landkreis Hof betroffen. Wie das Dekanat Hof der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern mitteilte, sind große Mengen an Wasser in die evangelische Johanneskirche in Joditz geflossen. Die Pfarrerin der Kirchengemeinde, Andrea Setterhall-Fraunholz, berichtete, dass Wasser von zwei Seiten eingetreten sei. Die Feuerwehr habe zwar noch versucht, das Gotteshaus mit Sandsäcken und einer Platte zu schützen. Dies sei aber nicht gelungen. Der Vorraum sei rund einen halben Meter hoch überschwemmt worden. Auch im Kirchenschiff und der Sakristei habe sich das Wasser ausgebreitet. Zahlreiche Freiwillige haben der Pfarrerin zufolge dabei geholfen, die Kirche vom Schlamm zu befreien und zu säubern. Auch das Gemeinde- sowie das Pfarrhaus hätten Schaden genommen. Da aber wegen einer Überflutung in der Woche zuvor noch Sandsäcke am Haupteingang des Gemeindehauses gelegen hätten, sei dort nur wenig Wasser im Erdgeschoss eingedrungen. Wie hoch der entstandene Schaden an den drei Gebäuden insgesamt sei, lasse sich noch nicht sagen. Im Landkreis Hof wurden außerdem noch die evangelische Simon-Judas-Kirche in Issigau sowie die kirchlichen Kindergärten in Naila und Selbitz überflutet.


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