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Türkei: US-Pastor droht die Ausweisung

("Adventisten heute"-Aktuell, 11.11.2016) Dem US-amerikanischen Pastor Andrew Craig Brunson und seine Frau Norine Lyn droht die Ausweisung aus der Türkei. Das Paar wurde am 7. Oktober in Abschiebehaft genommen. Während Norine Lyn am 19. Oktober freigelassen wurde, befindet sich ihr Ehemann weiterhin in Gewahrsam. Er leitet in Izmir die Auferstehungskirche ("Resurrection Church"). Dem Paar, das seit 23 Jahren im Land lebt, wird vorgeworfen, die "nationale Sicherheit" der Türkei zu gefährden. Genauer begründet wurde dieser Vorwurf nach Angaben der christlichen Hilfsorganisation "Stimme der Verfolgten" (Trenton/US-Bundesstaat Michigan) nicht. Dem Pastor werde der Kontakt zum US-Konsulat, zu seinem Anwalt sowie zu Freunden verwehrt.

Die Bibel ist in der Haft verboten

Nach Informationen von "Stimme der Verfolgten" musste das Ehepaar nach der Verhaftung seine

Mobiltelefone abgeben. Sie durften ferner keine Bibel mitnehmen oder ihre Kleidung wechseln. Andrew Brunson habe man auch seine Brille und Uhr abgenommen. Norine Lyn Brunson konnte ihren Ehemann einen Tag nach ihrer Freilassung für eine halbe Stunde besuchen. Danach sei ihr der Kontakt untersagt worden. Sie wurde von den Behörden aufgefordert, bis zum 10. November auszureisen. Dann läuft ihr aktuelles Visum aus. Sie hat laut "Stimme der Verfolgten" bereits angekündigt, dass sie das Land aber nur gemeinsam mit ihrem Ehemann verlassen will. Nach Angaben von Menschenrechtlern verletzt die Türkei das von ihr ratifizierte "Wiener Übereinkommen über diplomatische Beziehungen". Demgemäß haben Vertreter des US-Konsulats das Recht, inhaftierte amerikanische Bürger zu besuchen. Auf Brunson war im

April 2011 vor seiner Kirche in Izmir ein Mordanschlag verübt worden. Ein islamistischer Al-Kaida-Sympathisant hatte zunächst mit Platzpatronen geschossen und dabei gerufen: "Wir jagen euch in die Luft, lasst das Missionieren sein." Beim Versuch, ein Gewehr aus seiner Tasche zu ziehen, wurde er von Sicherheitskräften überwältigt, die in der Nähe der Kirche postiert waren.

37.000 Menschen wurden nach dem gescheiterten Putsch im Juli festgenommen

Nach dem gescheiterten Putsch im Juli 2016 geht die türkische Führung hart gegen mutmaßliche Kritiker vor. Insgesamt wurden mehr als 37.000 Menschen festgenommen. 100.000 Justiz- und Verwaltungsangestellte sowie Polizisten und Soldaten wurden suspendiert oder entlassen und mehr als 150 Medien verboten. Die Türkei hat rund 79 Millionen Einwohner, von denen 99 Prozent Muslime sind. Die Zahl der Christen liegt bei 160.000, darunter 7.000 Protestanten. (idea)

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