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("Adventisten heute"-Aktuell, 25.6.2010) Im Mittelpunkt dieses Freitags stand sicher die Wahl des Vorstands (Präsident, Generalsekretär und Schatzmeister) der Weltkirchenleitung (Generalkonferenz, GK). In der Morgenbesprechung waren wir als Medienvertreter darauf vorbereitet worden: Der Vorschlag für den Präsidenten werde noch vor dem Mittagessen erwartet, die anderen beiden Namen sollen wohl am Nachmittag vorgelegt werden.

Hohe Geheimhaltungsstufe

Damit bis zu diesem Punkt nichts vom Nominierungsausschuss zu den Delegierten durchsickert, waren strenge Vorkehrungen getroffen worden. Unter der Leitung von Robert Kyte (Rechtsanwalt, vier Jahre lang leitete er die Rechtsabteilung der GK, seit einem halben Jahr ist er Geschäftsführer der Risikomanagement-Abteilung der Weltkirchenleitung) tagte der Ausschuss hinter verschlossenen Türen. Bevor die 236 Ausschussmitglieder den Sitzungsraum betraten, musste jeder sein Mobiltelefon einem Mitarbeiter der GK abgeben, damit es (in einer durchsichtigen Plastiktüte) außerhalb des Raumes aufbewahrt wurde. Das bewahrte sie vor der Versuchung, per SMS, E-Mail oder Twitter Nachrichten in die "Außenwelt" zu senden.
Trotzdem verbreitete sich die Nachricht über den Namen des neugewählten Präsidenten bereits ab 11 Uhr, bevor der erste Bericht um 11.30 h den Delegierten vorgelegt wurde: Ted Wilson, 60 Jahre alt, wird für das Amt des Präsidenten der Weltkirche der Siebenten-Tags-Adventisten vorgeschlagen. Er ist der Sohn von Neal C. Wilson, der von 1979 bis 1990 ebenfalls GK-Präsident war. Zuvor hatte der Leiter des Nominierungsausschusses den bisherigen Präsidenten Jan Paulsen informiert und Ted Wilson gefragt, ob er - im Falle, dass die Delegierten dem Wahlvorschlag zustimmen würden - bereit sei, die Wahl anzunehmen.

Personenschutz für den Präsidenten

Unter Personenschutz betrat dann Ted Wilson mit seiner Frau und Robert Kyte den Bereich hinter der Bühne. Wie bisher Jan Paulsen, steht auch dem neuen Präsidenten ein persönlicher Leibwächter zur Verfügung. Insgesamt 450 Personen umfasst das Sicherheitsteam - zusätzlich zu den Polizeikräften der Stadt Atlanta.
Überhaupt wurde bei dieser Vollversammlung sehr viel Wert auf die Sicherheit gelegt: Jeder, der den Georgia Dome betrat, musste am Eingang eine Taschenkontrolle durchführen lassen. An jedem Eingang, vor jedem Raum und Aufzug, vor der Bühne und am Eingang zur Hinterbühne (Backstage) standen Angestellte, die aufgrund der jeweiligen Namensschilder prüften, ob die Person passieren durfte oder nicht.

Überwiegend Begeisterung

Als der Name Ted Wilson im Plenum fiel, wurde die Begeisterung vieler (wohl der meisten) Delegierten hörbar. Vorbehalte können bei solch einer Wahl nicht geäußert werden, ob es Gegenstimmen gab, lässt sich kaum sagen, gezählt wird sowieso nicht. Es war jedenfalls ein Meer an gelben Karten zu sehen, als nach der Zustimmung zum Wahlvorschlag gefragt wurde.
Als Wilson, begleitet von seiner Frau Nancy, sich bei den Delegierten für ihr Vertrauen bedankte, war die Begeisterung nicht zu überhören, als er folgende Worte sprach: "Die Siebenten-Tags-Adventisten sind nicht bloß eine Organisation, auch nicht eine weitere Denomination. Sie sind Gottes Gemeinde der Übrigen ... Ich weiß nicht alles, aber ich suche nach Weisheit - durch Berater, durch das Studium der Bibel und des Geistes der Weissagung [damit meinen die Amerikaner die Literatur von Ellen G. White] ... Der Geist der Weissagung ist eine der größten Gaben, die Gott der Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten geschenkt hat." Er bat die Gemeindeglieder, sie mögen Gottes Führung suchen und darum beten, "dass der Heilige Geist uns Erweckung und Reformation schenkt".
Seine Frau bezeichnete er als eine große Stütze, da sie ihn, Gott, die Bibel und den Geist der Weissagung liebe. (Näheres zur Person von Ted Wilson hier .)

Der Vorstand steht fest

Als um 15.40 Uhr (Ortszeit) ein neuer Generalsekretär vorgeschlagen - G. T. Ng aus Singapur - und die Wiederwahl des bisherigen Schatzmeisters empfohlen wurde, fand diese Wahl recht schnell und ohne große Beifallbekundung statt. Die geballte Aufmerksamkeit schien sich auf den Präsidenten beschränkt zu haben. (Näheres zu diesen zwei Personen hier .)
Keine Aufregung und kaum Fragen gab es bei den Berichten des bisherigen Sekretärs (Matthew Bediako) und des Schatzmeisters. Zum Gliederbericht wurde bemängelt, dass dieser keine Zahlen oder Angaben darüber enthalte, wie viele von den nun ca. 16 Millionen Adventisten weltweit "aktiv" seien oder zumindest regelmäßig den Gottesdienst besuchten. Als die Anzahl und die Länge der Wortmeldungen zunahmen, musste die Redezeit auf zwei Minuten (bei übersetzten Wortmeldungen drei) beschränkt werden.
Es zeichnete sich hier, bereits am zweiten Tag, ab: Das wird eine diskussionsfreudige Vollversammlung sein!

Musik für jeden Geschmack - sogar Anbetungstanz!

Am Freitagabend kamen die Musikliebhaber auf ihre Kosten. Eine Stunde lang hörten wir klassische und modernere Musik, Instrumentalmusik am Flügel, Geige (Jaime Jorge), Männerchor, Blasorchester, Mädchengruppe ... Allein wegen der Musik lohnt sich der Besuch einer GK-Vollversammlung! Sehr schön fand ich die Aufführung der Gruppe "Hands of praise", wobei ich mich sehr darüber gewundert habe, dass die zuständigen Gremien der Generalkonferenz diesen Anbetungstanz zugelassen haben. In vielen Gemeinden Deutschlands wäre das undenkbar gewesen!
Von der Andacht, die Randy Roberts (Hauptpastor der Loma Linda University Adventgemeinde) hielt, ist mir eine Aussage in Erinnerung geblieben: "God provides, what he requires", was Gott auch immer von uns verlangt, ermöglicht er auch - wie bei der Beinahopferung Isaaks, als Gott selbst für das Opfer sorgte, das Abraham ihm dann brachte. Was für ein wunderbarer Gedanke - nicht nur als Einstimmung auf den Sabbat, sondern auch im Blick auf die Zukunft der weltweiten Adventgemeinde unter neuer Leitung! (edp)


Bildergalerie

(alle Fotos, falls nichts anderes angegeben: edp)

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